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Die gängige Vorstellung vom mittelalterlichen Judentum kreist um die Begriffe Ghetto, Wucher, Pogrom und Kammerknechtschaft. Diese Untersuchung über die Lebensbedingungen der Juden im merowingischen und karolingischen Frankenreich ergibt jedoch ein anderes Bild. So legt die Prüfung der Quellen zwar den Schluß nahe, daß sich die Iudaei um das Jahr 600 verstärkt auf merkantile Tätigkeiten verlegten. Zugleich scheint die Sonderstellung, die diese ökonomische Umorientierung bedingte, bei der christlichen Umwelt aber noch keine Ressentiments und Anfeindungen hervorgerufen zu haben. Vielmehr läßt…mehr

Produktbeschreibung
Die gängige Vorstellung vom mittelalterlichen Judentum kreist um die Begriffe Ghetto, Wucher, Pogrom und Kammerknechtschaft. Diese Untersuchung über die Lebensbedingungen der Juden im merowingischen und karolingischen Frankenreich ergibt jedoch ein anderes Bild. So legt die Prüfung der Quellen zwar den Schluß nahe, daß sich die Iudaei um das Jahr 600 verstärkt auf merkantile Tätigkeiten verlegten. Zugleich scheint die Sonderstellung, die diese ökonomische Umorientierung bedingte, bei der christlichen Umwelt aber noch keine Ressentiments und Anfeindungen hervorgerufen zu haben. Vielmehr läßt sich bis zum Ende des Berichtszeitraums ein überdurchschnittliches Sozialprestige der religiösen Minderheit diagnostizieren.
Autorenporträt
Der Autor: Christof Geisel wurde 1961 in Bad Mergentheim geboren. Ab 1984 Studium der Geschichte und Wissenschaftlichen Politik an der Universität Freiburg i. Breisgau. Anschließend Tätigkeit am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte. Lebt und arbeitet seit 1994 in Berlin.