Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Judenverfolgungen im Zuge der Pest im 14. Jahrhundert stellen ein vielfach behandeltes und weitläufiges Thema innerhalb der Geschichte dar. In den Juden wurden zu dieser Zeit die Verantwortlichen für die scheinbar unaufhaltsame Pandemie gefunden und zur Rechenschaft gezogen. Vor allem wichtige historische Ereignisse sind aber von detailliert erforschten kleineren Zusammenhängen und Abläufen als fundierte Basis abhängig. Aufgrund der deutschen Geschichte mag die gewählte Thematik mittlerweile für viele ermüdend scheinen, jedoch ist sie es trotzdem weiterhin wert auch im regionalen Kontext weiter untersucht und lückenlos aufgeklärt zu werden. Zu diesem Zweck wurden die Quellen zu den Judenverfolgungen in Konstanz als Bearbeitungsgegenstand gewählt. Aufgrund der im Gegensatz zu anderen Städten für Konstanz eher komplizierteren Quellenlage und Überlieferung der Chroniken erscheint eine nähere Beleuchtung jener vorhandenen oder rekonstruierten Quellen als sinnvolles Unterfangen.In der vorliegenden Arbeit soll der Fokus auf der Art und Weise liegen, wie und mit welchem Hintergrund jene Judenverbrennungen zur Zeit des Schwarzen Todes von den Verfassern dargestellt und bewertet werden. Hierfür soll die anonyme "Konstanzer Weltchronik" mit der verloren gegangenen, sogenannten Chronik des Johannes Stetter, die Philipp Ruppert in seiner Edition zu rekonstruieren versucht, verglichen werden. Schon die Tatsache, dass die letztgenannte Chronik nur nachgebildet wurde, offenbart die Schwierigkeiten der Bearbeitung und Bewertung. Daher ist eine partielle Hinzunahme der für die Rekonstruktion verwendeten Quellen für die Betrachtung unvermeidbar.Für das Erreichen eines fundierten Ergebnisses wird im Folgenden zuerst kurz auf die verwendeten Quellen im Allgemeinen eingegangen, welches als Basis für die genauere Behandlung ihrer Abschnitte zur Judenverfolgung 1349 dienen soll. Darauf folgend sollen die Darstellung der Pogrome an sich und deren im Text dargelegte Begründung dargestellt werden. Da die Begründungen der Judenverbrennungen aus heutiger Sicht geradezu grotesk erscheinen, wird außerdem erläutert, ob nachträgliche Bewertungen in der Quelle zu finden sind und wie sie getätigt werden. Die Quellen enthalten neben dem Text des Weiteren Illustrationen, die ergänzend zum Text verglichen werden sollen, um anschließend die gewonnenen Erkenntniswert zusammenfassend darzulegen.
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