Diese Arbeit beleuchtet die jüdische Aufklärung in Preußen - die Haskala - im Spiegel der Berlinischen Monatsschrift - dem zentralen publizistischen Organ der deutschen Spätaufklärung. Sie beschäftigt sich mit den Inhalten zentraler Debatten, die von den jüdischen Aufklärern in dem Bemühen um den Eintritt der Juden in die Mehrheitsgesellschaft und um eine Modernisierung des Judentums geführt wurden. Die Analyse ausgewählter Artikel zeigt ein komplexes Bild der Inhalte, Debatten und Protagonisten der jüdischen Aufklärung in Preußen. So wird deutlich, dass die jüdische Aufklärung eine doppelte Aufgabenstellung zu bewältigen hatte. Nach Außen mussten politische Forderungen und die eigene jüdische Identität verteidigt werden, während nach Innen für die Ideen der europäischen Aufklärung geworben und eine dem Judentum angemessene Adaption entwickelt werden musste. Die Arbeit zeigt, dass die Berlinische Monatsschrift ein bevorzugtes Organ der jüdischen Aufklärer für den Außendiskurs war. Hier nahm die aufgeklärte jüdische Geisteselite an den Debatten der deutschen Spätaufklärung teil und kommunizierte die Inhalte und Erfolge der innerjüdischen Debatten der Haskala.