Sie leben in den Tag hinein und scheren sich nicht um Konventionen. Sie sind frei und ungebunden - und sie sind jung. Das verleiht ihnen einen besonderen Reiz, diesen Mannern unter dreißig, die Frau Blau die "jungen Gotter" nennt und deren Schonheit sie fasziniert. Ihren Lebensgefahrten, einen prügelnden Gemüsegroßhandler, hat die ehemalige Schauspielerin kurz vor ihrem 50. Geburtstag vor die Tür gesetzt. Nun will Susanne Blau sich einem liegen gebliebenen Buchprojekt widmen, der Mannerwelt entsagen und in Ruhe alter werden. Doch immer wieder kommen ihr schone junge Manner als Liebhaber in die Quere, sodass eine erotische Eskapade die andere ablost. Und dann eroffnet sie noch ein kleines Theater in ihrem Hinterhof, das zum Treffpunkt der Boheme wird.Nach "Westend" und "Roter Winter" portratiert Annemarie Weber in ihrem 1974 erstmals veroffentlichten Roman "Die jungen Gotter" das West-Berlin der 1970er-Jahre - pointiert, mit scharfer Beobachtungsgabe und in dem ihr eigenen Ton voller Witz und (Selbst-)Ironie.