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Einmal mehr schafft Alice Munro das, was nur die wenigsten Autoren vermögen: Uns Figuren zu schenken, die so lebendig sind, dass wir für einen Moment ganz in ihr Leben tauchen. Da ist Janet, die ihren alten Vater ins Krankenhaus bringen muss und unverhofft Trost in einem Planetarium findet. Ein junges Mädchen, das auf einer Truthahnfarm anheuert. Und eine Frau, die dem überheblichen Gerede ihres Mannes begegnet, indem sie ihm eine Schüssel Zitronenbaiser an den Kopf wirft. Sie alle blicken zurück und blicken nach vorn, stolz und manchmal zweifelnd - und wie Munro behutsam davon erzählt, ist…mehr

Produktbeschreibung
Einmal mehr schafft Alice Munro das, was nur die wenigsten Autoren vermögen: Uns Figuren zu schenken, die so lebendig sind, dass wir für einen Moment ganz in ihr Leben tauchen. Da ist Janet, die ihren alten Vater ins Krankenhaus bringen muss und unverhofft Trost in einem Planetarium findet. Ein junges Mädchen, das auf einer Truthahnfarm anheuert. Und eine Frau, die dem überheblichen Gerede ihres Mannes begegnet, indem sie ihm eine Schüssel Zitronenbaiser an den Kopf wirft. Sie alle blicken zurück und blicken nach vorn, stolz und manchmal zweifelnd - und wie Munro behutsam davon erzählt, ist einzigartig.

Mit 'Die Jupitermonde' erscheint der letzte, noch fehlende Band in der Autorenedition Munro bei Fischer Taschenbuch - neu übersetzt von Heidi Zerning.

»Geschichten voller Zauber!« Publishers Weekly
Autorenporträt
Alice Munro, geboren am 10. Juli 1931 in Wingham, Ontario, Kanada, ist eine der bedeutendsten Autorinnen der Gegenwart. Sie erhielt 2013 die höchste Auszeichnung für Literatur, den Nobelpreis. Ihr umfangreiches erzählerisches Werk wurde bereits zuvor mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Giller Prize, dem Book Critics Circle Award und dem Man Booker International Prize. Alice Munro starb am 13. Mai 2024 in Port Hope, Ontario.  Im S. FISCHER Verlag bzw. FISCHER Taschenbuch Verlag liegen vor: ¿Himmel und Hölle¿, ¿Die Liebe einer Fraü, ¿Der Traum meiner Mutter¿, ¿Tricks¿, ¿Wozu wollen Sie das wissen?¿, ¿Zu viel Glück¿, ¿Tanz der seligen Geister¿, ¿Offene Geheimnisse¿, ¿Glaubst du, es war Liebe?¿, ¿Das Bettlermädchen¿, ¿Der Mond über der Eisbahn¿, ¿Liebes Leben¿, ¿Was ich dir schon immer sagen wollte¿, ¿Die Jupitermonde¿, ¿Ferne Verabredungen. Die schönsten Erzählungen¿ und Munros einziger Roman ¿Kleine Aussichten¿. Literaturpreise (Auswahl): Canada-Australia Literary Prize (1977) Commonwealth Writers' Prize (1991) Giller Prize for Fiction (1998 und 2004) Man Booker International (2009) Trillium Award (2013) Nobelpreis für Literatur (2013) Heidi Zerning, geboren 1940 in Berlin, studierte Anglistik, Amerikanistik, Geschichte und Philosophie und ist seit 1990 hauptberuflich als Übersetzerin tätig. Neben Alice Munros Erzählungen hat sie Werke von Virginia Woolf, Truman Capote und Steve Tesich übersetzt. Heidi Zerning verstarb im Oktober 2022 in Berlin. 
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.08.2016

NEUE TASCHENBÜCHER
Alice Munro verstaut die Liebe
in Bücherregalen
Das Leben ist eine permanente Nachsaison bei Alice Munro. Fahrten übers Land, Exkursionen, kleine Hotels. Die Cousinen der Mutter, die zu Besuch kommen ins Elternhaus nach Dalgleish, im Huron County in Western Ontario, sie bilden die Verbindung zur großen Welt und zur Vergangenheit; darauf dann ein Besuch bei den Verwandten des Vaters, es geht in die Berge hinauf, über den Maitland River, auf die Farm, die von den Frauen immer noch bewirtschaftet wird. In einer anderen Geschichte eine Frau, die auf eine Insel fährt vor der Südküste von New Brunswick, in eine kleine Pension, die nur eine Meile entfernt ist vom Sommerhaus der großen Erzählerin Willa Cather. Alice Munros Frauen arbeiten in Bibliotheken oder als Lehrerinnen, die Männer in ihren Leben sind in unsentimentalen Erinnerungen gut verstaut. „Auf Kays Bücherregalen kann man die Geschichte ihrer Liebesaffären lesen.“ Wenn eine Liebe wieder abkühlt, wird Kay munter und geradeheraus, analytisch. Liebe ist ihr nichts als Eigenliebe, „nichts weiter als der Wunsch, sich selbst gespiegelt zu sehen“. Zum Beispiel in der Tochter von Victor Hugo, die besessen einem Geliebten nach Halifax folgte. Zwischen Winter 1977 und Herbst 1981 sind die Geschichten dieses Bandes geschrieben, als letzte „Bardon Bus“, die Geschichte mit Kay. 1975 hatte François Truffaut einen Film über Hugos Tochter gemacht, „Die Geschichte der Adèle H.“.
  1982 ist der Band „Die Jupitermonde“ erschienen, 1986 auf Deutsch. Nun liegt auch er in einer kompakten Neuübersetzung von Heidi Zerning vor. Wenn die Romane der Moderne Kontinuität bröckeln lassen, fügen die Erzählungen der Nobelpreisträgerin Alice Munro sich zu einer magischen Topografie. Jede von ihnen weiß, wo sie hingehört. „Das ist eigentlich merkwürdig“, schreibt Alice Munro in der Einleitung: „Ich mache sie mit so viel Einsatz und Hingabe und geheimen Schmerzen, und dann schlängele ich mich aus ihnen heraus und lasse sie zurück, damit sie aushärten und ihren Platz finden.“
 FRITZ GÖTTLER
Alice Munro: Die Jupitermonde. Erzählungen. Aus dem Englischen von Heidi Zerning. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 318 Seiten, 10,99 Euro.
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Eine kompakte Neuübersetzung [...] Wenn die Romane der Moderne Kontinuität bröckeln lassen, fügen die Erzählungen der Nobelpreisträgerin sich zu einer magischen Topografie. Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20160810