Die vorliegende Arbeit untersucht an Hand dreier unter verwandten Voraussetzungen entstandener Familienkapellen die Spannweite und die verschiedenen Facetten des traditionsreichen und für die Kunstgeschichte Italiens hochbedeutenden Phänomens.Familienkapellen dienten nicht nur als Grablegen und damit dem Totengedenken, sondern hatten auch innerhalb der Glaubenslehre verschiedene Funktionen. Die Stiftung einer Kapelle und ihr materieller und liturgischer Unterhalt galten als Wohltätigkeit und somit als eine Form irdischer Sühne. Mit der Errichtung und der Ausgestaltung ließen sich zugleich das Prestige der Familie und ihr gesellschaftlicher Status in der öffentlichenWahrnehmung beeinflußen. Entsprechend waren Grabkapellen in mehrfachem Sinn geeignete Orte zur Entfaltung von Mäzenatentum und Repräsentation.