Zeitgeschichte – ohne Lug und Betrug!
Der Titel bringt es klar zum Ausdruck: in erster Linie geht es um den VW Käfer. Von den Ursprüngen als KdF-Wagen, zahlreichen Prototypen. Darunter auch für die Motorradhersteller Zündapp und NSU. Der Zündapp-Prototyp mit Glupschaugen, vollverkleideten
Hinterrädern und laut Bildtext einem 1,2-Liter-Fünfzylinder-Sternmotor im Heck. Sachen gibt's, pardon…mehrZeitgeschichte – ohne Lug und Betrug!
Der Titel bringt es klar zum Ausdruck: in erster Linie geht es um den VW Käfer. Von den Ursprüngen als KdF-Wagen, zahlreichen Prototypen. Darunter auch für die Motorradhersteller Zündapp und NSU. Der Zündapp-Prototyp mit Glupschaugen, vollverkleideten Hinterrädern und laut Bildtext einem 1,2-Liter-Fünfzylinder-Sternmotor im Heck. Sachen gibt's, pardon gab's.
Im Kapitel 8 endet die Geschichte mit dem Mexiko-Käfer von 2003. Der meines Erachtens weniger gut gelungene Versuch, mit dem Beetle den Käfer zumindest von der Form her auferstehen zu lassen, fehlt völlig. Es war nun mal kein Käfer...
Aber nicht nur die Volkswagen-Geschichte mit allem drum und dran kommt in dem tollen Bildband zur Sprache. Einschliesslich zahlreicher Marketingmassnahmen. Wie beispielsweise die Entscheidung von Heinrich Nordhoff, möglichst die ganze Welt zumindest aber Mittel-Europa mit VW-Servicestellen und Werkstätten zuzupflastern. Historische Schwarz/Weiß- und für die späteren Jahre dann natürlich Farbaufnahmen machen den Bild-/Textband zu einem Wandeln durch die Geschichte der Bundesrepublik. Auf den Fotos erkennt man neben dem Käfer auch mal einen Ford Taunus 12m, der mit der Weltkugel im Kühlergrill (1956), einen DKW 3=6, auch mal einen Opel Rekord mit angedeuteten Heckflossen, echte Mercedes 170S, von der Optik her mehr schlecht als recht auf Mercedes getrimmte Käfer, Zubehör von 1957, und, natürlich, immer wieder Käfer.
Unter dem Stichwort "Der Ovali im Wirtschaftswunder" gibt es so ausgefallenen Spielarten des Käfer zu bewundern. Immerhin fuhren auch Audrey Hepburn oder Gregory Peck den auf dem Käfer basierenden Rometsch Beeskow, Spitzname Rometsch-Banane. Weswegen der Wagen den Spitznamen bekam, ist auf Seite 120 zu erkennen.
Der Münchner Odeonsplatz anno 1959 mit einer einsamen weissen Maus, sprich per Arm- und Handzeichen den Verkehr regelnden Polizisten. Ja, das gab es auch mal.
Zu den vielen zeitgeschichtlichen Fotos kommen noch die von Alexander F. Storz nett und amüsant geschriebenen Texte. Die trotz des lockeren Schreibstils sehr informativ sind.
Ein Buch nicht nur für Käfer- und Weißwandreifen-Liebhaber. Es ist bundesrepublikanische Zeitgeschichte in Bild und Text.