„Die kalte Sophie“ von Ulli Soak, zauberhaft illustriert von Maico Beinling, ist ein entzückendes, gefühlvolles Kinderbuch, ein Märchenbuch, das auch mich als Erwachsene berührt hat.
Wer kennt sie nicht, die Eisheiligen und die Sopherl, wie wir sie in Wien nennen - diese Tage im Mai, die immer
wieder unerfreulicherweise und für die Landwirtschaft sogar bedrohlich winterliche Kälte…mehr„Die kalte Sophie“ von Ulli Soak, zauberhaft illustriert von Maico Beinling, ist ein entzückendes, gefühlvolles Kinderbuch, ein Märchenbuch, das auch mich als Erwachsene berührt hat.
Wer kennt sie nicht, die Eisheiligen und die Sopherl, wie wir sie in Wien nennen - diese Tage im Mai, die immer wieder unerfreulicherweise und für die Landwirtschaft sogar bedrohlich winterliche Kälte zurückbringen?
Ulli Soak hat sich eine wunderbare Elfengeschichte auf Basis der Eisheiligen ausgedacht:
Sophie ist die Tochter einer Elfe und eines Sterblichen, ein liebenswürdiges Kind mit besonderen Gaben, das friedlich und glücklich mit seinen Eltern in bescheidenen Verhältnissen in einem kleinen Dorf lebt. Doch an ihrem 15. Geburtstag muss Sophie erfahren, dass sie bei ihrer Geburt den Eisriesen versprochen wurde und nun den grimmigen Gesellen in ihr Reich folgen muss. Sophie fügt sich zwar vertrauensvoll und mutig in ihr Schicksal, aber als sie die drei beim winterlichen Treiben begleiten muss, tut sie das auf ganz besondere Art und Weise.
Es ist ein Märchen, in dem positive Emotionen dominieren: die liebevolle Zuwendung, in der das Mädchen aufwächst, die heilende Gabe, über die es verfügt, Vertrauen und Zuversicht. Selbst die über das Land tobenden und Schrecken und Schäden verbreitenden Eismänner sind letztlich keine grausamen Gestalten, die kleinen Kindern Angst machen (wie die Bösewichte in anderen Märchen).
„Die kalte Sophie“ eignet sich hervorragend als Gute-Nacht-Geschichte. Das Buch erzeugt keine Beklemmungen, keine Ängste. Es strahlt Ruhe aus, vermittelt Harmonie und Glücksmomente, und selbst als Sophie den Weg in ein unbekanntes neues Leben antreten muss, tut sie dies mit Optimismus und Hoffnung. Und schließlich gelingt es ihr sogar, als gute Elfe das zerstörerische Treiben der Eismänner zu mildern.
Und die Moral aus der G’schicht? Es lohnt sich, aus jeder Situation das Beste zu machen und mit guten Taten kann und soll man dem Bösen Einhalt gebieten.
Vielleicht sollte ich öfters mal Märchen lesen? Es war wohltuend und sehr friedlich.
Ein Buch, das ich nicht nur für Kinder empfehle!