Das vormoderne Kriegsunternehmertum war keineswegs nur ein Übergangsphänomen in einer linearen Entwicklung zum 'verstaatlichten' Heer des 18. bis 20. Jahrhunderts, wie es die in Medien und Politikwissenschaft umgehende Rede von einer 'Rückkehr des Söldnerwesens' suggeriert, sondern eine Raum und Epochen übergreifende Erscheinung. Der Band fragt, unter welchen politischen, sozialen, technologischen und ökonomischen Bedingungen eine solche Verbindung von kriegerischem und unternehmerischem Handeln entstehen, aber auch wieder an Bedeutung verlieren konnte - ohne je ganz zu verschwinden. Als analytische Kategorie wird dafür der Begriff der Kapitalisierung des Krieges herangezogen.