Während seiner Herrschaft im karolingischen Italien entfaltete Kaiser Lothar I. ( 855) eine bemerkenswerte legislative Aktivität. Gleichwohl führten seine Kapitularien in der Forschung bislang eher ein Schattendasein. Aufgabe und Ziel der Studie ist es daher, die Kapitulariengesetzgebung Lothars monographisch aufzuarbeiten. Im Anschluß an eine Übersicht über die relevanten Handschriften werden die Kapitularien jeweils nach handschriftlicher Überlieferung, Datierung und Entstehung sowie Inhalt untersucht. Davon ausgehend können allgemeine Aspekte in den Blick genommen werden: das Verhältnis von Kontinuität und Neuansatz, die Kapitularien Lothars in der Tradition der italienischen Kapitulariengesetzgebung, Lothars Stellung als Gesetzgeber.