Joseph Roth veröffentlichte mit "Die Kapuzinergruft" 1938 eine Fortsetzung seines Romans "Radetzkymarsch": Franz Ferdinand Trotta, ein bürgerliche Verwandter jenes Leutnants Joseph Trotta, der einst in der Schlacht von Solferino dem österreichischen Kaiser das Leben gerettet hatte, bewegt sich in der gehobenen Wiener Gesellschaft. Unmittelbar bei Kriegsausbruch 1914 heiratet er, gerät in russische Gefangenschaft und kehrt nach dem Zusammenbruch der Monarchie nach Wien zurück. Dort hat sich alles verändert; nur mit Mühe schlägt sich Trotta durch, seine Frau verlässt ihn. Schließlich marschieren die Nazis ein. Die Kapuzinergruft, Grabstätte der österreichischen Kaiser und Sinnbild für die Hoffnung auf Wiederauferstehung der Vergangenheit, hat sich für immer geschlossen.