„Kapuzinergruft“ ist eine ergreifende Geschichte erzählt vom Großneffen Solferinos, der Held aus dem „Radetzkymarsch“. Franz Ferdinand von Trotta ist ein junger Mann aus der besseren Gesellschaft, der die Tage in leichtlebiger und oberflächlich Weise verbringt. Stimmungsvoll wird die Vorzeit des
Ersten Weltkrieges beschrieben und seinen Ausbruch. Trotta heiratet, zieht anschließend in den Krieg,…mehr„Kapuzinergruft“ ist eine ergreifende Geschichte erzählt vom Großneffen Solferinos, der Held aus dem „Radetzkymarsch“. Franz Ferdinand von Trotta ist ein junger Mann aus der besseren Gesellschaft, der die Tage in leichtlebiger und oberflächlich Weise verbringt. Stimmungsvoll wird die Vorzeit des Ersten Weltkrieges beschrieben und seinen Ausbruch. Trotta heiratet, zieht anschließend in den Krieg, gerät in Gefangenschaft, flieht schließlich, erlebt hautnah den Untergang der Habsburger Monarchie und mit ihr die ihm liebgewordene Tradition und rechtschaffende Ordnung. Eine kleine Vorschau auf die Verbreitung des Nationalsozialismus in Österreich ist auch enthalten. Die Heimkehr Trottas aus dem verlorenen Krieg, erweist sich für den Held als noch tieferen Fall, als die Kriegsniederlage selbst. Orientierungslos und völlig einsam, begegnet er seiner inzwischen emanzipierten Ehefrau, die in einer homosexuellen Beziehung zu ihrer Geschäftspartnerin lebt. Er gewinnt sie zurück und wird nach einer Weile erneut verlassen.
Die Erzählung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, der fast melodiösen, melancholischer Schreibstil trug sei Part dazu bei, doch waren meine Erwartungen diesmal insgesamt glaube ich zu hoch. An den „Radetzkymarsch“ kommt dieses Buch nicht ran, dennoch lesenswert!