Niedrige Preise gelten allgemein als Ausdruck funktionierenden Wettbewerbs zum Wohle der Konsumenten. Sonderangebote unterhalb des Einstandspreises, die als so genannte "Lockvögel" der Preiswerbung dienen, wurden dagegen in der Presse zunehmend als Ursache für die auf dem deutschen Einzelhandelsmarkt stattfindende Konzentration und Verdrängung der kleinen und mittleren Anbieter verteufelt. Die Arbeit nimmt die öffentliche Diskussion anlässlich der Einführung des Verbots von Untereinstandspreisverkäufen zum Anlass, verschiedene Lösungsansätze im Umgang mit Unterkostenpreisen rechtsvergleichend zu untersuchen. Nach einer einleitenden Untersuchung der wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnisse sollen die bestehenden Möglichkeiten einer wettbewerbsfördernden kartellrechtlichen Behandlung von Unterkostenpreisen aufgezeigt werden. Es wird untersucht, unter welchen Voraussetzungen und unter welchen Umständen Unterkostenpreise eine wettbewerbsschädigende Wirkung entfalten können und wie dies kartellrechtlich möglichst effektiv unterbunden werden kann.