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Die Kennedy-Familie: Ein typisch amerikanisches Phänomen - Traum und Albtraum zugleich Keine andere Familie nimmt einen solch prominenten Platz in der amerikanischen Öffentlichkeit ein - und keine andere Familiengeschichte ist so reich an Triumphen und Tragödien. Alles begann Ende des 19. Jahrhunderts in Boston: Der unbändige politische Ehrgeiz der beiden irischen Einwanderersöhne John Francis Fitzgerald und Patrick Kennedy führte den Kennedy-Clan an die Spitze Amerikas und ins Zentrum des weltweiten Interesses. Robert von Rimscha hat sich auf die Spuren der Kennedys begeben - und damit auf…mehr

Produktbeschreibung
Die Kennedy-Familie: Ein typisch amerikanisches Phänomen - Traum und Albtraum zugleich Keine andere Familie nimmt einen solch prominenten Platz in der amerikanischen Öffentlichkeit ein - und keine andere Familiengeschichte ist so reich an Triumphen und Tragödien. Alles begann Ende des 19. Jahrhunderts in Boston: Der unbändige politische Ehrgeiz der beiden irischen Einwanderersöhne John Francis Fitzgerald und Patrick Kennedy führte den Kennedy-Clan an die Spitze Amerikas und ins Zentrum des weltweiten Interesses. Robert von Rimscha hat sich auf die Spuren der Kennedys begeben - und damit auf die Suche nach dem amerikanischen Traum.
Leben im Widerspruch
Die Kennedys und der amerikanische (Alb)traum

Keine andere Familie nimmt einen solch prominenten Platz in der amerikanischen Öffentlichkeit ein wie die Kennedys - und keine andere Familiengeschichte ist so reich an Triumphen und Tragödien. Robert von Rimscha hat sich auf die Spuren der Kennedys gemacht - und damit auf die Suche nach dem amerikanischen Traum.
112 Jahre bevor John F. Kennedy zum 35. Präsidenten der USA gewählt wurde, wanderte sein damals 25-jähriger Urgroßvater Patrick aus Südirland nach Nordamerika aus - und begründete damit die erfolgreichste aber auch tragischste Familiengeschichte Amerikas. Der Mythos um die Familie Kennedy hält Medien und Öffentlichkeit bis heute gleichermaßen in Atem, denn niemand schafft es, Politik, Glamour und Privatleben auf vergleichbare Weise miteinander zu verbinden.
Robert von Rimscha schildert die fesselnde Familienbiografie über beinahe 140 Jahre hinweg, angefangen mit den sechziger Jahren des 19. Jahrh undertsbis hin zur politischen Biografie der Kennedy-Präsidentschaft. Er schildert die Dynamik innerhalb des Clans und die Beeinflussung, der die einzelnen Familienmitglieder untereinander ausgesetzt waren. Oft hat die Familie ihren Kindern Unmenschliches abverlangt, und manche sind daran gescheitert.

Wie ist es möglich, dass sich Familien über Generationen hinweg solch einen hervorgehobenen Platz sichern können, wie die Kennedys ihn heute einnehmen? Schicksal? Zufall? Strategie? Robert von Rimscha hat sich auf die Suche gemacht - und heraus gefunden, dass das "System Kennedy" auch das "System Amerika" genannt werden kann: in der Öffentlichkeit gelebte Widersprüche, Traum und Albtraum zugleich.
Autorenporträt
Robert von Rimscha war von 1997 bis 2000 Washington-Korrespondent des Berliner Tagesspiegel. Heute Leiter deren Parlamentsredaktion. Veröffentlichungen zu Amerika- und Afrika-Themen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.12.2001

Was vor Dallas geschah
Der Clan der Kennedys hat amerikanische Geschichte geschrieben – mit mächtigen Männern und starken Frauen, vor allem aber mit Bestechung und Intrigen
ROBERT VON RIMSCHA: Die Kennedys. Glanz und Tragik des amerikanischen Traums, Campus Verlag, Frankfurt 2001. 261 Seiten, 42 Mark.
Was gibt es noch Neues zu berichten über den Kennedy-Clan? Dutzende von Bücher sind geschrieben über den Mythos JFK, über Jackie und Johnny, über die Kennedy-Männer und die Kennedy-Frauen, und natürlich über den Mord an JFK in Dallas, Texas. Robert von Rimscha, Leiter der Parlamentsredaktion des Tagesspiegel und zuvor einige Jahre als USA- Korrespondent in Washington tätig, hat sich davon nicht abschrecken lassen, was ein Glück ist. Denn Rimscha hat ein kenntnisreiches, umfassendes und kurzweiliges Buch über eine Familiendynastie geschrieben, die sich bis heute im Zentrum amerikanischer Macht befindet und im Koordinatenkreuz von Politik und Einfluss, Sex und Intrigen, Geld und Korruption bewegt.
Im Grunde ist es ja keine Kunst, ein süffiges Kompendium dessen zusammenzustellen, was die Kennedys ausmacht: Wie sich die Männer mit Geld und Bestechung an die Macht hievten, wie sie ihre Affären auskosteten, wie sie ihre Frauen demütigten, wie sie ihren Kindern Karrieren verschafften, wie sie es von irischen, katholischen Underdogs zu gefürchteten Stars der Oberschicht schafften, all das ist Stoff für einen Krimi und will nur aufgeschrieben sein. Andererseits gehört zu einem guten Buch über den Clan nicht nur eine Sammlung von Anekdoten, und hier setzt Rimscha an.
Brüder im Geiste
Er kennt sich in der amerikanischen Nachkriegsgeschichte gut aus und vermag es, die Hintergründe der politischen Entscheidungen der Politiker unter den Kennedys mit den Familiengeschichten ihrer Angehörigen zu verweben. Sein Buch ist nie akademisch, aber immer analytisch – auch dort, wo die Kennedy-Brüder, wie Rimscha selbst nicht müde wird zu betonen, Politik vor allem aus dem Bauch heraus gemacht haben.
Rimscha beginnt seinen Rückblick mit dem Tod des Sohnes von Jackie Kennedy-Onassis und John F. Kennedy, mit dem Flugzeugabsturz von John Fitzgerald Kennedy jr. Als der Herausgeber des Magazins George im Juli 1999 mit seiner Frau verunglückt, ergießt sich neben Mitleid auch viel späte Häme über den Society-Beau: Er habe sich mit der Fliegerei übernommen, heißt es, und hätte, wie von vielem anderen, auch davon besser die Finger gelassen. Der Autor macht sich das Urteil vom verwöhnten Bubi nicht zu eigen und bekundet Sympathie für den erfolgreichen Journalisten, der sich mit Themen wie „weißer Rassismus, schwarzer Radikalismus, Tod, Vergebung und den Gefahren des Politikerlebens auseinander setzte” – alles, so Rimscha, Themen „aus dem Drehbuch der Kennedy-Saga”. Kennedy jr. habe einmal gesagt, Politik sei Nahkampf, schreibt Rimscha, und begibt sich auf den folgenden 200 Seiten dorthin, wo dieser Kampf ausgefochten wird: an die Ostküste, in die Nähe des Weißen Hauses.
Die Geschichte des Clans beginnt mit John Francis Fitzgerald, der eine „Mischung aus Jugendhaftigkeit, Populismus, Direktheit und Frische” zum Markenzeichen der Politikerfamilie macht. Viel schmutzige Wäsche wird gewaschen, viele Intrigennetze werden gewoben, viel Schmiergeld wird gezahlt, damit „Honey Fitz”, ein früh verwaister Aufsteiger aus Boston, zuerst Senator von Massachusetts, später Bürgermeister von Boston werden kann. Seine Tochter Rose verliebt sich in den Sohn seines schärfsten Widersachers, Patrick Kennedy. Dieser, Joe Kennedy, ist ein Frauenheld und Eintänzer, ist Sportreporter, Busunternehmer und Harvard-Student, der seiner Frau bald mit zahlreichen Affären die Lebensfreude austreibt. Sie wird zunehmend religiös, skurril und prüde und verlegt sich bei aller fundamentalistischen Strenge dennoch darauf, ihren Mann mit exzessiven Modekäufen und Weltreisen für seine Missachtung zu strafen.
Joe Kennedy geht in die Geschichte vor allem aus zwei Gründen ein: Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges versucht er gemeinsam mit dem britischen Premier Chamberlain, die Amerikaner vom Erfolg der Appeasementpolitik und der Harmlosigkeit Hitlers zu überzeugen sowie später einen Kriegseintritt der Amerikaner zu verhindern. Seine Einschätzungen erweisen sich als falsch; der amerikanische Botschafter in London kehrt, von der Geschichte widerlegt und von Roosevelt verachtet, in die USA zurück. Jahrelang bemüht sich Kennedy später darum, selbst Präsident zu werden. Weil ihm das trotz gekaufter Berichterstatter und hohem finanziellen Einsatz nicht gelingt, sorgt er schließlich dafür, dass sein Sohn John F. es in das höchste Amt des Staates schafft.
Als John F. Kennedy erstmals der Einzug ins Repräsentantenhaus gelingt, hat er dies nicht nur dem Geld seines Vaters, sondern vor allem den vielen jungen Menschen und den Frauen zu verdanken, die ihn wählen. Er beweist, dass er „aufbauen und motivieren kann”. Dass er ein „Interesse für die soziale Lage” armer Menschen entwickelt. Dass er „einen bescheidenen Stil prägt und es versteht, weder schulterklopfend noch leutselig aufzutreten”, so Rimscha. Als Kennedy in den Kampf um das Weiße Haus eintritt, gilt er vor allem der politischen Linken noch als „junger, realitätsferner Streber”; überdies machen ihm ein langwieriges Rückenleiden und eine aufreibendes Liebesleben parallel zur Ehe mit der jungen Jacqueline Bouvier zu schaffen. Doch JFK ist ein Mann des gerade aufkommenden Fernsehens, seine elegante, junge Frau verschafft ihm viele Sympathien, und so wird ein katholischer Ire Präsident der USA.
Briefwechsel mit dem Kreml
Rimscha beschreibt eindrucksvoll, was sich während dramatischer Wendepunkte der Weltgeschichte wie Mauerbau oder Kubakrise hinter den Mauern des Weißen Hauses abspielt, berichtet von den Briefwechseln zwischen Chruschtschow und JFK sowie davon, wie sich der Präsident häufig mit einer emotional geprägten Einschätzung der Lage über seine Berater hinwegsetzt. Kennedy ist ein außenpolitischer Präsident, der, anders als etwa Roosevelt, sich um die Lage der sozial Schwachen letztlich wenig kümmert und das Thema der Rassentrennung aus Angst vor negativen Auswirkungen auf seine Popularität eher meidet. Dass er sich, wider besseres Wissen, in das Drama Vietnam hineinziehen lässt, gehört zu seinen schwerwiegendsten Fehlentscheidungen.
Natürlich fehlen in einem Buch mit dem etwas bombastischen Untertitel „Glanz und Tragik des amerikanischen Traums” nicht die Kapitel über das Weiße Haus als „Camelot Amerikas”, über Kleider und Porzellanauswahl von Jackie, über Marilyn Monroe und ihre Affären mit den Brüdern John und Robert. Aber den politischen Journalisten Robert von Rimscha interessieren die politischen Affären mehr, und so liest man mehr über die Verbindungen zur Mafia als zu den Starlets der Westküste.
Derzeit ist die Tochter von Robert, Kathleen Kennedy Townsend, neben seinem jüngsten Bruder Teddy, die wohl prominenteste lebende Vertreterin des Clans. Die Vize-Gouverneurin legt allerdings Wert darauf, sich als „Un- Kennedy” zu bezeichnen. Sie sei „a good girl”, ein braves Mädchen. Brav ist tatsächlich ein Adjektiv, das zum Clan der mächtigen und machtgierigen Kennedys nicht passt.
CATHRIN KAHLWEIT
Das Oval Office als Spielplatz: John F. Kennedy mit seiner Tochter Caroline und seinem Sohn John F. Kennedy jr. bei der Arbeit. Das Foto wurde kurz vor der Kubakrise gemacht.
Foto: dpa
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