Katastrophen erschüttern uns, die Unbeteiligten, solange darüber berichtet wird. Allzuoft gerät danach schnell in Vergessenheit, dass die Katastrophe mit ihren Folgen für die Betroffenen zumeist noch über Jahre die raue Wirklichkeit bleibt. Ich fragte mich: Wie geht es den Menschen in Südindien mehr als zwei Jahre nach dem Tsunami? Ich wollte ihnen persönlich begegnen.
Dieses Buch ist eine Momentaufnahme. Es zeigt, wie sich die Kinder, die im Strahlemann-Kinderheim in Tamil Nadu ein neues Zuhause gefunden haben, heute fühlen. Einige lachen wieder und sind hoffnungsvoll, andere leben noch sehr in Trauer und Betroffenheit. Die Erfahrungen und Wünsche der Kinder wie auch ihre Hoffnungen und Träume sind in diesem Buch festgehalten.
Die Menschen in den betroffenen Regionen haben sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren.Trotzdem ist mein Eindruck, dass noch weiterhin vieles zu tun bleibt, insbesondere für die Kinder. Welchen Abstand auch immer sie zu dem Erlebten irgendwann gewinnen können die Kinder des Tsunami werden sie ihr Leben lang bleiben.
Dieses Buch ist eine Momentaufnahme. Es zeigt, wie sich die Kinder, die im Strahlemann-Kinderheim in Tamil Nadu ein neues Zuhause gefunden haben, heute fühlen. Einige lachen wieder und sind hoffnungsvoll, andere leben noch sehr in Trauer und Betroffenheit. Die Erfahrungen und Wünsche der Kinder wie auch ihre Hoffnungen und Träume sind in diesem Buch festgehalten.
Die Menschen in den betroffenen Regionen haben sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren.Trotzdem ist mein Eindruck, dass noch weiterhin vieles zu tun bleibt, insbesondere für die Kinder. Welchen Abstand auch immer sie zu dem Erlebten irgendwann gewinnen können die Kinder des Tsunami werden sie ihr Leben lang bleiben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2007Ein Leben nach der Flutwelle
Von Rainer Hein
An Weihnachten 2004 sind durch die Flutwelle des Tsunami im Indischen Ozean mehr 250 000 Menschen getötet worden. Allein in Nagapattinam im indischen Bundesstaat Tamil Nadu starben nach amtlichen Angaben 2404 Frauen und 1883 Männer. Zwei Meter hoch war dort die Flutwelle, in der die Menschen ertranken. Die Schwester von Nagalakshmi zum Beispiel. Oder die Mutter von Anbarasi und der Vater von Subashini. Die drei Mädchen sind heute 13 Jahre alt. Seit 2006 leben sie in einem Kinderheim in Nagapattinam, das von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie in Bensheim und der Strahlemann-Initiative für Kinder aufgebaut wurde. Es sind drei von vielen tausend Jungen und Mädchen, die die Naturkatastrophe in Not und großes Leid gestürzt hat. Und es sind drei von rund 100, die das Glück hatten, in dem Heim ein neues Zuhause zu finden. Diesen "Kindern des Tsunami" in Tamil Nadu hat der Fotograf Pietro Sutera einen Bildband gewidmet.
Sutera ist Mitglied im Vorstand der Strahlemann-Initiative und beruflich für Werbeagenturen, Unternehmen und Verlage tätig. Seit 2003 produziert er den Strahlemann-Kalender mit Aufnahmen von Kindern aus aller Welt. Im vergangenen Dezember war er nach Indien gereist, um die jungen Opfer des Unglücks zu fotografieren. Sein vor einigen Wochen erschienener Bildband zeigt in einfühlsamen Porträts Jungen und Mädchen, denen das Unglück noch immer ins Gesicht geschrieben ist. Anbarasi zum Beispiel, deren Lippen seit dem Tsunami versiegelt sind, meidet nicht nur die Sprache, sondern auch den Blickkontakt. Nagalakshmi schaut den Betrachter zwar direkt an, hält ihm aber mit gefalteten Händen schüchtern eine kleine gelbe Blume hin. Subashini wiederum steht alleine, aufrecht und ernst in einem langen Korridor des Heimes - vielleicht so, wie sie sich eine Landrätin vorstellt, die sie nach dem Wunsch ihres Vaters einmal werden sollte.
Suteras Aufnahmen beschönigen nichts - sie dramatisieren aber auch nicht künstlich. Manche der Kinder und Jugendlichen, denen die Flutwelle das Zuhause hinweggespült hat, können wieder lachen, spielen und miteinander lernen wie andere Kinder auch. Und viele von ihnen haben Pläne für ihr Leben, wollen Lehrerin, Ärztin, Computerspezialistin oder, wie Subashini, Landrätin werden. Genau dabei soll ihnen das von der Strahlemann-Initiative herausgegebene Buch "Die Kinder des Tsunami" helfen. Mit dessen Verkaufserlös wird das Kinderheim in Nagapattinam weiter unterstützt, das noch bis 2016 fortgeführt werden soll.
Im Vorwort schreibt die Unicef-Botschafterin Ann Kathrin Linsenhoff, die Menschen in den betroffenen Regionen hätten sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Dennoch gebe es noch viel zu tun, insbesondere für Kinder. Denn welchen Abstand sie auch immer zu dem Erlebten gewinnen könnten - ",die Kinder des Tsunami' werden sie ihr Leben lang bleiben".
Das Buch "Die Kinder des Tsunami" kann bei der Karl Kübel Stiftung in Bensheim zum Preis von 29,80 Euro bestellt werden unter der Telefonnummer 0 62 51/70 05 39.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Von Rainer Hein
An Weihnachten 2004 sind durch die Flutwelle des Tsunami im Indischen Ozean mehr 250 000 Menschen getötet worden. Allein in Nagapattinam im indischen Bundesstaat Tamil Nadu starben nach amtlichen Angaben 2404 Frauen und 1883 Männer. Zwei Meter hoch war dort die Flutwelle, in der die Menschen ertranken. Die Schwester von Nagalakshmi zum Beispiel. Oder die Mutter von Anbarasi und der Vater von Subashini. Die drei Mädchen sind heute 13 Jahre alt. Seit 2006 leben sie in einem Kinderheim in Nagapattinam, das von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie in Bensheim und der Strahlemann-Initiative für Kinder aufgebaut wurde. Es sind drei von vielen tausend Jungen und Mädchen, die die Naturkatastrophe in Not und großes Leid gestürzt hat. Und es sind drei von rund 100, die das Glück hatten, in dem Heim ein neues Zuhause zu finden. Diesen "Kindern des Tsunami" in Tamil Nadu hat der Fotograf Pietro Sutera einen Bildband gewidmet.
Sutera ist Mitglied im Vorstand der Strahlemann-Initiative und beruflich für Werbeagenturen, Unternehmen und Verlage tätig. Seit 2003 produziert er den Strahlemann-Kalender mit Aufnahmen von Kindern aus aller Welt. Im vergangenen Dezember war er nach Indien gereist, um die jungen Opfer des Unglücks zu fotografieren. Sein vor einigen Wochen erschienener Bildband zeigt in einfühlsamen Porträts Jungen und Mädchen, denen das Unglück noch immer ins Gesicht geschrieben ist. Anbarasi zum Beispiel, deren Lippen seit dem Tsunami versiegelt sind, meidet nicht nur die Sprache, sondern auch den Blickkontakt. Nagalakshmi schaut den Betrachter zwar direkt an, hält ihm aber mit gefalteten Händen schüchtern eine kleine gelbe Blume hin. Subashini wiederum steht alleine, aufrecht und ernst in einem langen Korridor des Heimes - vielleicht so, wie sie sich eine Landrätin vorstellt, die sie nach dem Wunsch ihres Vaters einmal werden sollte.
Suteras Aufnahmen beschönigen nichts - sie dramatisieren aber auch nicht künstlich. Manche der Kinder und Jugendlichen, denen die Flutwelle das Zuhause hinweggespült hat, können wieder lachen, spielen und miteinander lernen wie andere Kinder auch. Und viele von ihnen haben Pläne für ihr Leben, wollen Lehrerin, Ärztin, Computerspezialistin oder, wie Subashini, Landrätin werden. Genau dabei soll ihnen das von der Strahlemann-Initiative herausgegebene Buch "Die Kinder des Tsunami" helfen. Mit dessen Verkaufserlös wird das Kinderheim in Nagapattinam weiter unterstützt, das noch bis 2016 fortgeführt werden soll.
Im Vorwort schreibt die Unicef-Botschafterin Ann Kathrin Linsenhoff, die Menschen in den betroffenen Regionen hätten sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Dennoch gebe es noch viel zu tun, insbesondere für Kinder. Denn welchen Abstand sie auch immer zu dem Erlebten gewinnen könnten - ",die Kinder des Tsunami' werden sie ihr Leben lang bleiben".
Das Buch "Die Kinder des Tsunami" kann bei der Karl Kübel Stiftung in Bensheim zum Preis von 29,80 Euro bestellt werden unter der Telefonnummer 0 62 51/70 05 39.
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