Schau in die Welt, Junge, nicht in den Himmel! Die 70er-Jahre. Eine Vorstadt. Das Westdeutschland der letzten Baulücken, der verstockten Altnazis, der gepflegten Gärten. Die Kriegsgräuel sind beiseitegeschoben, zum Essen geht es in den Balkan Grill, die Einbauküche daheim überzeugt durch optimale Raumnutzung. Für den 10-jährigen Jungen aber ist es eine Welt der Magie, der geheimen Kräfte, des Kampfs des Bösen gegen das Gute. Der Leitstern des Jungen in diesem Kampf ist die große Schwester - das Kind Nr. 1 der Familie. Sie ist herzkrank und sehr lebenshungrig. Mit trockenem Humor und großer Aufsässigkeit stemmt sie sich gegen alle Bedrohungen, nicht zuletzt mithilfe der vergötterten Band Pink Floyd aus dem fernen London, den Kämpfern gegen das Establishment, deren Songs alles zum Glänzen bringen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Dass der Düsseldorfer Vorstadt-Alltag der siebziger-Jahre durchaus literaturtauglich ist, wenn man ihn aus Kinderperspektive beschreibt, lernt Rezensent Christoph Vormweg aus dem autobiografischem Roman des SZ-Kollegen und -Feuilletonchefs Alexander Gorkow. Geradezu verzückt wirkt der Rezensent, wie charmant und sprachlich schlank der Autor von seinen Kindheitseindrücken zu berichten weiß, vom täglichen Smalltalk des Vaters mit dem Nachbarn, dem gemeinsamen Pink-Floyd-Hören mit der großen Schwester oder von der kindlichen Verwirrung, wenn die "Gesichtspunkte eines Deutschen" in Rainer Barzels Gesicht auf dem Buchcover nicht aufzufinden sind. Ein Roman, der den Rezensenten die siebziger Jahre "von innen heraus" verstehen lässt und ihn mit "brillanten" Beschreibungen von Nichtigkeiten und "süffisanten Kurzschlüssen" der kindlichen Fantasie begeistert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Bei Gorkow sitzt jedes Bild, jedes Wort, jedes Gefühl zwischen Lachen und Weinen. Hier erzählt einer, der sich voller Liebe erinnert. Eine Zeit wird lebendig, die uns geprägt hat, und auch Pink Floyd haben uns geprägt mit ihrem "We don't need no education". Was für ein sanftes, warmes, was aber wunderbarerweise auch für ein lustiges Buch!« Elke Heidenreich Kölner Stadt-Anzeiger 20210227
Dass der Düsseldorfer Vorstadt-Alltag der siebziger-Jahre durchaus literaturtauglich ist, wenn man ihn aus Kinderperspektive beschreibt, lernt Rezensent Christoph Vormweg aus dem autobiografischem Roman des SZ-Kollegen und -Feuilletonchefs Alexander Gorkow. Geradezu verzückt wirkt der Rezensent, wie charmant und sprachlich schlank der Autor von seinen Kindheitseindrücken zu berichten weiß, vom täglichen Smalltalk des Vaters mit dem Nachbarn, dem gemeinsamen Pink-Floyd-Hören mit der großen Schwester oder von der kindlichen Verwirrung, wenn die "Gesichtspunkte eines Deutschen" in Rainer Barzels Gesicht auf dem Buchcover nicht aufzufinden sind. Ein Roman, der den Rezensenten die siebziger Jahre "von innen heraus" verstehen lässt und ihn mit "brillanten" Beschreibungen von Nichtigkeiten und "süffisanten Kurzschlüssen" der kindlichen Fantasie begeistert.
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