Sie scheint nichts weiter zu sein als eine Reihe maechtiger Findlinge mitten in der Ostsee, wird kaum beachtet von den tausenden Touristen, die jedes Jahr zu Sommer den Gruenen Brink bevoelkern, ein langgestrecktes Areal im Norden der Insel Fehmarn, deren westlicher Teil Naturschutzgebiet ist und Zugvoegeln Platz zum Brueten bietet. Auf keiner Karte wird sie namentlich erwaehnt, kein Schild weist auf sie hin, und nur aelteren Bewohnern der Insel ist sie als Adolf-Hitler-Mole gelaeufig. Dabei war sie einmal von verkehrsstrategischer Bedeutung. In den Vierzigerjahren war die Mole Ausgangspunkt fuer die geplante Beltquerung nach Skandinavien, bis das Projekt wegen des Zweiten Weltkriegs zum Erliegen kam.Ein Dokumentarfilmer aus Frankfurt hat etwas Anderes im Sinn, als er die Insel im Jahre 2018 bereist. Sein Auftrag lautet, den Fortgang des Tunnelbaus zwischen Fehmarn und Daenemark zu verfolgen. Vor Ort muss er feststellen, dass das Vorhaben auf Eis liegt, weil die Genehmigungsverfahren auf deutscher Seite nicht vorankommen. Durch Zufall erfaehrt er von der Hitler-Mole und macht sich auf, deren Geheimnis zu ergruenden. Er stellt erstaunlichen Parallelen zwischen den Planungen damals und heute fest. Jahrzehnte zuvor steht die Mole im Mittelpunkt des Treibens einer Kinderschar, die im beschaulichen Dorf Altenkamp wohnt und das Terrain vor der Ostseekueste als ihren Spielplatz beansprucht. Eines der Kinder, der zehnjaehrige Arne, freundet sich mit dem geheimnisvollen Nico an, der, mit seiner kleinen Enkelin auf dem Arm, wie aus dem Nichts auftaucht. Dieser Mann beichtet dem Jungen seine Angst, der Bau der Vogelfluglinie, eine Bruecke ueber den Sund und die Faehrverbindung nach Daenemark, realisiert 1963, sei wohl nicht das letzte Vorhaben dieser Art gewesen. Er bangt um den Bestand des Brinks und fuerchtet, der allgegenwaertige Fortschritt wuerde die Natur dieser einmaligen Region zerstoeren. Nico ist sicher, dass sie, die Natur, sich irgendwann gegen die ruecksichtslosen Planungen der Menschen wehren wird. In der warmen Jahreszeit nur bekleidet mit einem Lendenschurz, im Haar eine Vogelfeder, wird Nico von den Bewohnern Altenkamps argwoehnisch beaeugt, was Arnes Freundschaft zu ihm nicht beeintraechtigt. Den anderen Brinkkindern ist der Mann, der weder schwitzt noch friert, unheimlich. Seine Enkelin Levke ist Teil der Gruppe, laesst aber auf ihren Grossvater nichts kommen. Eines Tages werden die Insulaner Zeuge, wie sich Nicos duestere Vorahnungen bewahrheiten
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