Die Handlung des Romans führt den Leser ins dunkle Mittelalter Würzburgs. Roman Rausch deckt gnadenlos die dunklen Seiten des Mittelalters und vor allem der Inquisition auf, die nicht einmal vor unschuldigen Kindern halt macht. Niemand traut noch jemandem. Selbst die Mutter der Heldin ist
verunsichert, ob ihre Tochter Kathi tatsächlich der Hexerei verfallen ist. Und dem Leser stockt so manches Mal…mehrDie Handlung des Romans führt den Leser ins dunkle Mittelalter Würzburgs. Roman Rausch deckt gnadenlos die dunklen Seiten des Mittelalters und vor allem der Inquisition auf, die nicht einmal vor unschuldigen Kindern halt macht. Niemand traut noch jemandem. Selbst die Mutter der Heldin ist verunsichert, ob ihre Tochter Kathi tatsächlich der Hexerei verfallen ist. Und dem Leser stockt so manches Mal der Atem bei der ungeschönten Darstellung der menschlichen Abgründe. Priester, die in unmenschlichster Art agieren, die durch Foltermethoden unschuldigen Menschen Namen anderer unschuldiger Menschen entlocken. Die nicht mehr verlöschenden Scheiterhaufen in Würzburg. Das ist schwer auszuhalten, zumal man weiß, es wird hier zwar im Gewand der Literatur geschrieben, aber es handelt sich um ein Kapitel echter Geschichte.
Bis zur letzten Seite hält der Autor die Sopannung aufrecht. Es ist nicht abzusehen, ob Kathi überleben wird.
Und selbst wenn, es ist fast wie bei der Geschichte des Rattenfängers aus Hameln: So viele Kinder sind inzwischen in den bann der Kinderhexe gezogen worden. Hat Kathi überhaupt noch einen Überblick über das, was sie mit heraufbeschwört hat?
Das Buch ist unglaublich spannend und überzeugt vor allem wegen seiner akuraten Darstellung geschichtlicher Wirklichkeit, die jedoch in eine fiktive Handlung übertragen wurde. Ob es Kathi gab, ist nicht verbrieft, aber einen ähnlich gelagerten Kinderhexenfall gab es wohl tatsächlich in Würzburg. Und dass die Inqusition nach heutigem Maßstab nicht mehr nachvollziehbar ist, wird durch die Darstellung überdeutlich. Man fragt sich als Leser immerzu, wie es so weit kommen konnte. Stellenweise würde man sich als Leser eine etwas schonungsvollere Darstellung wünschen - aber das Mittelalter war eben nicht rücksichtsvoll.