Die Frage nach Kirche ist bleibend aktuell. Mit dem Thema Kirche verbinden die Menschen nicht nur unterschiedliche Vorstellungen, sondern das Kirchenverständnis trennt die christlichen Konfessionen. Allerdings kann niemand die komplexe Wirklichkeit der Kirche verstehen, ohne den Glauben und Kirchenerfahrung. Denn die Ekklesiologie als Lehre von der Kirche ist keine von außen entworfene Theorie über die Kirche, sondern Selbstreflexion der Kirche über sich selbst und ihre Sendung in der Welt. Walter Kardinal Kasper beschreibt den Weg eines erneuerten Kirchenverständnisses, nicht von außen historisch oder soziologisch, sondern von mehr als fünfzig Jahren Engagement für die Kirche. So entsteht ein facettenreiches Band über die Kirche Jesu Christi in einer ökumenischen Perspektive. Kasper beschreibt die Grundzüge einer eucharistischen Communio-Ekklesiologie. Die Kirche muss zwar Kirche in der Welt von heute und morgen sein, aber sie darf nicht Kirche von dieser Welt und nach den Maßstäben dieser Welt sein. Sie ist die Kirche Jesu Christi. Kasper schreibe über die Kirche, "in der ich lebe und mit der ich lebe, in der ich mich Zuhause fühle, die ich trotz mancher Schwäche und mancher Enttäuschungen liebe und für die ich mich mit ganzer Kraft einsetze".