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Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach einer Notiz bei Eusebius flüchtete die Urgemeinde mit dem Ausbruch des jüdischen Krieges im Jahre 66 nach Pella. Auch wenn es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine Legende handelt, hatte die jüdische Niederlage in diesem Krieg gravierende Folgen, nicht nur für die Urgemeinde, sondern auch für das Judenchristentum an sich. So traf die restriktive Judenpolitik der Flavier auch die judenchristlichen Gemeinden, was längerfristig zu…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach einer Notiz bei Eusebius flüchtete die Urgemeinde mit dem Ausbruch des jüdischen Krieges im Jahre 66 nach Pella. Auch wenn es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine Legende handelt, hatte die jüdische Niederlage in diesem Krieg gravierende Folgen, nicht nur für die Urgemeinde, sondern auch für das Judenchristentum an sich. So traf die restriktive Judenpolitik der Flavier auch die judenchristlichen Gemeinden, was längerfristig zu einem Achtungs- und Einflussverlust der Judenchristen führte. Diesem Phänomen entgegenzuwirken, war eine zentrale Absicht des Epheserbriefes. Doch die Vertreibung der Jerusalemer Gemeinde nach der Niederschlagung des Bar-Kochba Aufstandes unter Hadrian im Jahre 135 n. Chr. deutete den endgültigen Niedergang des Judenchristentums schon an. Mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion 380
n. Chr. wurde die Trennung von Judentum und Christentum sowie das Ende judenchristlicher Einflüsse auf das Christentum besiegelt.

Hat der Epheserbrief, als Schreiben, welches die Einheit aus Juden- und Heidenchristentum propagiert, mit dem Verschwinden des Judenchristentums demnach so sehr an Aktualität eingebüßt, dass eine Beschäftigung mit ihm, insbesondere mit der zentralen Perikope Eph 2,11-22, obsolet geworden ist? Muss nicht eingestanden werden, dass die Konzeption der Kirche als Gegenentwurf zum Imperium Romanum nicht mehr zeitgemäß ist?

Ziel dieser Arbeit ist es schließlich, die Kirchenvision des Autors zu rekonstruieren und dabei aufzudecken, von welchen Leitlinien aus jüdischer Tradition, christlichem Selbstverständnis und aktuellen politischen Bezügen er sich dabei führen ließ. Diesbezüglich soll nach einer kurzen Klärung der Einleitungsfragen der Blick auf die gegenseitige Wahrnehmung von Juden und Heiden im Imperium Romanum geworfen werden. Dieser Schritt ist nötig, da nur auf diese Weise nachzuvollziehen ist, welche Sprengkraft das Kirchenverständnis des Epheserbriefes birgt. Den Hauptteil dieser Arbeit bildet eine ausführliche Exegese von Eph 2,11-22, der zentralen Stelle des Epheserbriefes.
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