"Es weiß sowieso niemand, was Liebe ist"Eine leichte Melancholie liegt über dieser Geschichte, die von einem Abschiednehmen in den Zeiten der Teilung erzählt, den Wendungen des Schicksals und von der einzigen großen Liebe, für die es nie zu spät ist. »Diese magische Erinnerin erzählt Weltgeschichte, wie sie der Einzelne erfährt.« Christoph Dieckmann, Die ZeitThomas Falkenhain ist in dem Alter, in dem man aufräumt und sich erinnert, selbst wenn man sich nicht erinnern will. Zum Beispiel an eine heimliche Studentenliebe in den 60ern, die abrupt endete, als Mela, seine »Kirschendiebin«, mit Mann und Sohn in den Westen fliehen musste. Erst aus den Stasi-Akten weiß er, dass sie ihm später Briefe geschrieben hat.Unerwartet erhält er ein Stipendium für eine römische Künstlervilla. Kaum dort eingetroffen, ertappt er eine Frau im Park, die eine Orange pflückt und sogleich isst: Mela. Als wären nicht Jahrzehnte vergangen, beginnt die Liebe von neuem. Es ist schön, schwach zu sein und bejahrt. Nur Mela müsste ihm endlich auch von Angst und Ohnmacht erzählen.
» Helga Schütz spiegelt das Große im Kleinen - persönlich, nicht privat. Sie schildert Weltgeschichte, die der Einzelne erfährt.« Christoph Dieckmann DIE ZEIT 20170629
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ein Buch für den Sommer hat Cornelia Geissler anzuzeigen. Nachklingende Sätze, erfahrungssatt, weise, verspielt und neugierig, beschert ihr Helga Schütz mit ihrem Roman. Die Erzählung von Menschen aus der Nachkriegszeit, von Künstlern in der DDR-Diktatur besticht für Geissler durch ein Netz aus Motiven wie Schreiben, Filmemachen, Natur. Dass die Autorin ihre eigene Biografie verarbeitet, entgeht Geissler nicht. Der Text, erklärt sie, bietet aber genug Leerstellen, die der Leser selbst füllen darf.
© Perlentaucher Medien GmbH
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