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Wie kann eine Zeitschrift als Netzwerk erfasst werden und warum ist dies sinnvoll? Angelehnt an rezente Entwicklungen in der Zeitschriftenforschung bedient sich die vorliegende Publikation eines mixed-methods-Ansatzes, um das kubanische Intellektuellenprojekt und dessen gleichnamige Zeitschrift, Diáspora(s) 1997-2002, als Netzwerk und Textnetz zu erfassen. In der kubanischen ,Sonderperiode in Friedenszeiten' schreibt Diáspora(s) gegen einen von der Kulturpolitik der Zeit besetzten Kanon an.
Diáspora(s) wird in dieser literatur- und kulturwissenschaftlichen Studie als intellektuelles und
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Produktbeschreibung
Wie kann eine Zeitschrift als Netzwerk erfasst werden und warum ist dies sinnvoll? Angelehnt an rezente Entwicklungen in der Zeitschriftenforschung bedient sich die vorliegende Publikation eines mixed-methods-Ansatzes, um das kubanische Intellektuellenprojekt und dessen gleichnamige Zeitschrift, Diáspora(s) 1997-2002, als Netzwerk und Textnetz zu erfassen. In der kubanischen ,Sonderperiode in Friedenszeiten' schreibt Diáspora(s) gegen einen von der Kulturpolitik der Zeit besetzten Kanon an.

Diáspora(s) wird in dieser literatur- und kulturwissenschaftlichen Studie als intellektuelles und künstlerisches Netzwerk erfasst, das sich (trans-)nationale Konnektivität zum Programm macht, um in Kuba in Form «literarischen Terrors» eine Neo-Avantgarde einzuführen. Mittels close und distant reading wird ein prägnanter Überblick über die Entstehung und Tragweite des Zeitschriftenprojektes gegeben, indem für die Herausforderungen und Wechselwirkungen von Editions-, Produktions- und Rezeptionsgeschichte des Projektes sensibilisiert wird und dessen soziale und ästhetische Vernetzungsleistungen rekonstruiert und veranschaulicht werden.

Am Beispiel von Diáspora(s) wird aufgezeigt, wie künstlerischer Protest in autoritären Regimen organisiert und letztendlich selbst zu Kunst wird; nämlich zu einer relationalen und transnationalen Ästhetik, die einen kubanischen Kanon unterwandert und vor dem Hintergrund des Berliner Mauerfalls vornehmlich Brücken in Richtung (Ost-)Europa zu schlagen sucht. Es werden drei Projektphasen erhoben, um die Entwicklung von Diáspora(s) vom Netzwerk zum Textnetz aufzuzeigen, dem Facettenreichtum des Mediums Zeitschrift Rechnung zu tragen und die Rezeption der Untergrundzeitschrift über das Projektbestehen hinaus in der kubanischen Blogosphäre zu beleuchten. Das dissidente Projekt und Schlüsseltexte der Zeitschrift stellen einen wichtigen Referenzpunkt für die kubanische Protestkultur der 1990er-Jahre wie auch für die (exil-)kubanische Gegen(warts)kultur dar.
Autorenporträt
Natascha Rempel, Leibniz University Hannover, Germany.