»Mama?«, fragt die kleine Spinne. »Warum haben die Menschen Angst vor uns?«
»Wie kommst du darauf?«, fragt Mama überrascht.
»Na ja, als heute Menschen an meinem Netz vorbeikamen, haben sie laut „IIIIIhhhhh, widerlich!“ geschrien und sind weggerannt.«
Die kleine Spinne Widerlich kann nicht
verstehen, warum Menschen Angst vor ihr haben. Sie macht sich auf und besucht ihre gesamte…mehr»Mama?«, fragt die kleine Spinne. »Warum haben die Menschen Angst vor uns?«
»Wie kommst du darauf?«, fragt Mama überrascht.
»Na ja, als heute Menschen an meinem Netz vorbeikamen, haben sie laut „IIIIIhhhhh, widerlich!“ geschrien und sind weggerannt.«
Die kleine Spinne Widerlich kann nicht verstehen, warum Menschen Angst vor ihr haben. Sie macht sich auf und besucht ihre gesamte Verwandtschaft, Onkel Langbein, Tante Igitte, ihre Cousins und Cousinen. Jeder hat so seine ganz eigene Idee, wo das Problem der großen Zweibeiner liegen könnte…
Ich gestehe, ich gehöre auch zu den Menschen, deren Herz normalerweise nur solchen Lebewesen zufliegt, die maximal vier Beine haben. Trotzdem oder gerade deshalb reizte mich dieses Buch ungemein – und es hat sich gelohnt!
Die Geschichte ist so süß gezeichnet und so lieb und witzig erzählt, dass man gar nicht anders kann, als die kleine Widerlich und ihre Verwandtschaft zu mögen. Jeder der Achtbeiner hat einen eigenen Charakter und ganz spezielle Eigenarten, da gibt es zum Beispiel einen eleganten Onkel, einen Sportler, ein Mädchen, das sich gerne chic macht, einen Künstler und eine Oma, die strickend unter einer Trockenhaube sitzt und dabei zusätzlich mit einer Hand eine Lampe und mit einer anderen das Wollknäuel festhält. So viele Arme bzw. Beine können schon praktisch sein ;-)
Die Autorin schreibt im Anhang, dass sie früher selber Angst vor Spinnen hatte, sich dann aber vorgestellt hat, dass die Spinne vor ihr auch Familie hat, einen kleinen Bruder vielleicht oder eine Cousine. Das hat ihr geholfen, sich mit den Krabblern etwas genauer auseinanderzusetzen und ihr kam die Idee zu diesem Buch.
»Manchmal ist es einfach gut, wenn man etwas, das man nicht mag, auch mal von der anderen Seite betrachtet. Man hat doch oft nur Angst vor Dingen, die man nicht kennt oder nicht versteht…«
Ich glaube, dieses Buch müsste jedes Kind und jeder Erwachsene, der das Kind in sich nicht vergessen hat, lieben. Und ich könnte mir vorstellen, dass gewisse Abneigungen gar nicht erst entstehen, wenn Kinder frühzeitig die kleine Widerlich kennengelernt haben.
Fazit: Ein wundervolles Buch zum Vor- und Selberlesen. Und danach betrachtet man die nächste Spinne mit etwas anderen Augen.