Die Idee, ausgehend von einem Predigttext einem gesamten Gottesdienst sein eigenes und einmaliges Klangbild zu geben, entstand 2009 während eines Blockseminars im Bereich Praktische Theologie/Liturgiewissenschaft im Dominikanerkloster Leipzig. Ihre Umsetzung fand die Idee ein Jahr darauf in der St. Petri-Kirche zu Mühlhausen, anlässlich der Wiederinbetriebnahme der dortigen 100-jährigen Rühlmann-Orgel. Drei Kirchenmusiker stellten sich nacheinander der Aufgabe, den jeweiligen Predigttext des Sonntags musikalisch so zu verarbeiten, dass er nicht nur anstelle einer gesprochenen Predigt als geschlossenes Musikstück erklingt, sondern auch Liturgie und Gemeindegesang mit einem Klangbild durchzieht. Dieser außergewöhnlich kirchenmusikalisch-hermeneutischen Ansatz, aus dem sich eine vierjährige Gottesdienstreihe entwickelte, erfährt in diesem Buch neben einer ausführlichen Beschreibung eine liturgietheologische Begründung. Dabei reflektiert der Autor verschiedene dogmatisch-philosophische wie auch soziokulturelle Aspekte zur Entwicklung und Feiergestalt des christlichen Gottesdienstes.