Budweis 1291. Die junge Franziska hilft ihrer verwitweten Mutter Nele in der Schneiderei. Als Franziska beobachtet, wie schwer es dem einhändigen Karl fällt, seine Kleidung mit Bändern zu schließen, hat sie die Idee, Knöpfe als Verschluss zu verwenden. Schnell verbreitet sich diese raffinierte
Neuerung und Franziskas Ansehen als talentierte Schneiderin wächst rasant.
Nach der Hochzeitsfeier von…mehrBudweis 1291. Die junge Franziska hilft ihrer verwitweten Mutter Nele in der Schneiderei. Als Franziska beobachtet, wie schwer es dem einhändigen Karl fällt, seine Kleidung mit Bändern zu schließen, hat sie die Idee, Knöpfe als Verschluss zu verwenden. Schnell verbreitet sich diese raffinierte Neuerung und Franziskas Ansehen als talentierte Schneiderin wächst rasant.
Nach der Hochzeitsfeier von Nele und dem benachbarten Pferdehändler Hermann entgehen Franziska und ihre Freundin Maria nur knapp einer Vergewaltigung durch Bero von Restwangen und dessen Gefährten. Das beherzte Eingreifen von Marias Brüdern rettet die Mädchen. Bero sinnt auf Rache und spinnt eine fiese Intrige, die Franziska, Maria und Nele zwingt, Budweis schnellstens zu verlassen. Die drei Frauen landen in Nürnberg und bauen sich mit Hilfe des Schneiders Walram eine neue Existenz auf. Doch Bero vergisst nicht und lauert im Hintergrund…
Rainer Siegel hat einen flotten und angenehm leicht zu lesenden Schreibstil, der mich ruckzuck in die Geschichte reingezogen und mich mit den Protagonisten leben und leiden lassen hat. Man begibt sich auf eine Reise in die mittelalterliche Modewelt und kann sich durch die bildhaften Beschreibungen des Autors die Schönheit und Vielfalt von Franziskas Kreationen wunderbar vorstellen.
Rainer Siegel wartet im Verlauf der Handlung mit einigen unerwarteten Wendungen auf, das ruhige und beschauliche Leben in der Schneiderwerkstatt wird durch den intriganten Bero von Restwangen immer wieder gestört.
Die Schilderungen der Geschehnisse und Handlungsorte sind dem Autor durchweg gut gelungen, hätten aber für meinen Geschmack besonders im Mittelteil noch ausführlicher sein können. Die Reise der Frauen von Budweis nach Nürnberg und die Suche nach einer geeigneten Werkstatt werden doch sehr knapp abgehandelt.
Neben den Hauptfiguren hat mir auch Elsbeth von Falckenstein sehr gut gefallen. Sie kennt sich in der Adelswelt hervorragend aus, rührt äußerst gewieft die Werbetrommel für Franziskas Modeschöpfungen und hat ein großes Talent, im richtigen Moment raffinierte Pläne auszuhecken.
Besonders gut hat mir die eigentliche Erfindung des Knopfes als Verschluss gefallen. So einfach nebenbei durch Ausprobieren, um jemandem den Alltag zu erleichtern – gar nicht in der Absicht, etwas Bahnbrechendes zu erfinden.
„Die Knopfkönigin“ ist ein rundum gelungener Roman, der mir ein paar wunderschöne Lesestunden beschert hat.