Diese Studie ist ein Versuch, SLA-Studien zu verstehen, indem eine Teilgeschichte des Feldes skizziert wird, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Spannung zwischen kognitiven und sozialen Weltanschauungen in SLA-Studien liegt. In den neunziger Jahren wurde diese Spannung durch zwei Kontroversen zwischen SLA-Forschern, die sich für eine kognitive Orientierung einsetzen, und ihren Kritikern deutlich. Die erste Kontroverse drehte sich darum, wie eine SLA-Theorie aussehen sollte - die "Theorie-Konstruktionsdebatte" - und die zweite Kontroverse betraf grundlegende Annahmen und Konzepte, die in der Mainstream-SLA verwendet wurden - die "kognitiv-soziale Debatte". Ich behaupte, dass während die Debatte über die Theoriekonstruktion das Vorhandensein von Wissenschaftlichkeit in SLA-Studien offenbart, die kognitiv-soziale Debatte den Kognitivismus auf diesem Gebiet anzeigt. Diese vorliegende Studie ist eine historische Darstellung dieser beiden Debatten.