Richard erforscht Gletscher, Natascha erforscht Menschen. Als Autorin schreibt sie nicht nur über sie, sondern gibt sich ihnen hin. Eines Tages öffnet sie ihr Haus einer vor dem Krieg geflohenen Familie aus Damaskus. Und Richard? Er desertiert immer weiter aus der eigenen Existenz, träumt von Kanada und zweifelt an jedem Alltag, der Politik, der Liebe und dem Leben. Dieses Porträt eines Sommers voller Aufbrüche erzählt von einem Paar im »mittleren Alter«, vom Anderswerden und Älterwerden. Es geht nicht nur um die kommenden Jahre, es geht um jeden Augenblick des Lebens.
»Gstrein schildert mit einer Sogwirkung, der ich mich schwer entziehen kann.« Daniela Stohn, Brigitte
»Gstrein schildert mit einer Sogwirkung, der ich mich schwer entziehen kann.« Daniela Stohn, Brigitte
»Der paradigmatische Roman unserer Zeit. 'Die kommenden Jahre' treffen ins Herz unserer Gegenwart« NZZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2018Deutschland ist einfach nicht das Paradies
Belastung in bester Absicht: In Norbert Gstreins neuem Roman "Die kommenden Jahre" lässt ein Paar eine Flüchtlingsfamilie im Landhaus wohnen.
Von Fridtjof Küchemann
Als Richard und Natascha die Farhis zu ihrem Haus am See begleiten, in das die syrische Familie einziehen will, hängt ein Transparentstreifen schlaff neben dem Tor: "Viel Glück" steht darauf, und Natascha bindet ihn schnell wieder fest. "Die Farhis sollten gar nicht erst auf den Gedanken kommen, dass etwas an dem Willkommensgruß merkwürdig sein könnte", schreibt Norbert Gstrein in seinem Roman "Die kommenden Jahre". Dabei ist die Botschaft nicht nur merkwürdig, sie ist befremdlich für die Schriftstellerin und den Gletscherforscher. Sie stammt nämlich nicht von ihnen.
Auch die Idee, das geerbte Haus Flüchtlingen zu überlassen, statt es weiterhin selbst für Ferien und Wochenenden zu nutzen, stammt nicht von ihnen, sondern von Nataschas verstorbener Zwillingsschwester. Dass der syrische Bauingenieur mit seiner Frau und den beiden Söhnen im Haus wohnen darf, ist also nicht allein der eigenen Überzeugung einer engagierten Intellektuellen geschuldet. Es ist eine Art letzter Wille, der hier erfüllt wird. Der hier erfüllt und vorgeführt und durchgehalten werden soll, mit aller Kraft. Denn das "Viel Glück" ist nur ein erstes Zeichen, dass es keinesfalls nur Sache der Beteiligten ist, was hier passiert. Der Szene, mit der Norbert Gstrein, wie sein Erzähler in Tirol geboren und in Hamburg zu Hause, einen frühen ersten Schatten auf eine gute Tat fallen lässt, folgen Anzweifelungen und Anfeindungen, Spannungen der deutschen Eheleute untereinander und kaum kontrollierbare Vorbehalte auch den syrischen Mietern gegenüber.
Der Spott, den sich der Gletscherforscher nach einer Tagung in New York von Kollegen gefallen lassen muss, gilt einem über Youtube verbreiteten Fernsehbeitrag über die gute Tat. Auch er habe "nicht gerade die beste Meinung von denen, die sich beim Gutsein zusehen ließen", hält der Ich-Erzähler Richard fest. Es sei eine Qual, sich jetzt selbst in dieser Rolle wiederzufinden. Als "Stich mitten ins Herz" empfindet er die Klatschgeschichte, die ein Wochenmagazin kurze Zeit später unter der Überschrift "Syrische Flüchtlingsfamilie hilft bekannter Schriftstellerin über den Verlust der geliebten Schwester hinweg" daraus macht. Dass sie über die Farhis das Gerücht in Umlauf bringt, sie hätten dem Regime in Damaskus nahegestanden und nur fliehen müssen, weil sie in Ungnade gefallen seien, steht noch auf einem anderen Blatt - das Gstrein im Lauf der Erzählung sorgfältig mit Ergänzungen und Varianten füllt, bis auch sein Erzähler sich der Frage stellen muss, ob er nicht wirklich einem ehemaligen Oberst der syrischen Armee Obdach gibt.
Nichts ist leichter gezeichnet und eindrucksvoller anzusehen als ein Bild, das den Guten die Bösen gegenüberstellt, den Notleidenden die Unmenschlichen - oder, aus der politischen Gegenperspektive, denen, die sich Mitleid und Unterstützung nur erschleichen, deren naive Wohltäter, die sich ausnutzen lassen. Norbert Gstrein hält einem solchen Schwarzweiß ein so fein wie kühl gezeichnetes Werk der Widersprüchlichkeiten und Doppeldeutigkeiten entgegen: Seine Figuren sind komplex genug, um - in Nataschas Fall - als Motiv ihrer guten Tat neben der inneren Überzeugung auch das Gefühl einer gewissen Schuldigkeit und sogar Spuren von Geltungsdrang auszuhalten. Richard wiederum ist zwischen der Loyalität seiner Frau gegenüber, einer heimlichen, anders gelagerten Verbundenheit mit der verstorbenen Schwester und den Versuchen gefangen, der Eskalation der Situation so etwas wie Besonnenheit und Würde entgegenzusetzen. Und die Situation eskaliert.
Jugendliche nähern sich dem Haus. Einmal, nachts, haben sie Fackeln dabei. Ein anderes Mal sind die beiden Farhi-Jungs zusammen mit einem hiesigen Kameraden verschwunden und werden später tief verschreckt, doch unversehrt aus einem Baumhaus befreit, in dem sie gefesselt waren. Der Leser ist fast erleichtert, vor dem mit "Was wirklich geschehen ist" überschriebenen Schlussbild von Gstrein zwei weitere Enden angeboten bekommen zu haben, die das Künstliche der Erzählkunst dieses Autors herausstellen, ohne die Glaubwürdigkeit seines Erzählers aufs Spiel zu setzen.
Richard ist eine souverän geschaffene Erzählerfigur: der Klarheit verpflichtet, auch wenn sie schwindet wie die Gletscher, die er erforscht, der Wahrhaftigkeit menschlicher Begegnungen in den Extrembedingungen des ewigen Eises näher als dem Behauptungs- und Deutungsgewirr des Lebens in der Öffentlichkeit. Die Reisen, der kollegiale Austausch und die Optionen, die sich aus seiner Forschung ergeben, halten Gstreins Roman in der Balance - als Gegengewicht zur Geschichte um die syrischen Mieter und als Option, "Die kommenden Jahre" auch über das Flüchtlingsthema hinaus als Geschichte einer Entfremdung zu lesen, die zugleich eine Verstrickung ist.
Eine gemeinsame Reise nach Kanada, in ein Land, in dem Richard sich durchaus auch vorstellen könnte zu leben, sagt Natascha brüsk nicht nur für sich selbst, sondern auch für die gemeinsame Tochter ab: "Du solltest sie nicht in deine Experimente hineinziehen", verlangt sie von ihrem Mann, dabei hatte er doch umgekehrt hinnehmen müssen, dass Fanny ihren Auftritt in dem "unseligen" Fernsehbeitrag hatte, den man durchaus Nataschas Experimentierlust zuschlagen kann. Jetzt zählt auch die Sorge um das gemeinsame Kind zu dem wenigen, was das Paar noch verbindet.
Nach der Lesung aus einem Buch, das seine Frau mit ihrem syrischen Mieter über die Flucht geschrieben hat, muss sich Richard von einem Polizisten sagen lassen, er könne ihm nicht vormachen, Herrn Farhi auch nur ein Wort zu glauben: "Warum lässt sich Ihre Frau überhaupt auf so etwas ein?" Während in ihm selbst die Frage wächst, warum er bei all dem immer noch mitspielt. Deutschland sei nicht das Paradies, sagt Richard Herrn Farhi einmal in einem Gespräch, das Natascha sehr befremdet, die beiden Männer indes einander näher zu bringen scheint - auch wenn sich beide in der Frage, wo denn das Paradies sonst sei, kaum würden einigen können.
Flüchtlingen wie den Farhis zu helfen, sei eine Frage der Menschlichkeit und damit keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, sagt Natascha im Fernsehbeitrag. Norbert Gstrein zeigt so spannend wie tiefgründig, dass die Fragen der Menschlichkeit sich nicht in Selbstverständlichkeiten erschöpfen.
Norbert Gstrein: "Die kommenden Jahre". Roman.
Hanser Verlag, München 2018. 288 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Belastung in bester Absicht: In Norbert Gstreins neuem Roman "Die kommenden Jahre" lässt ein Paar eine Flüchtlingsfamilie im Landhaus wohnen.
Von Fridtjof Küchemann
Als Richard und Natascha die Farhis zu ihrem Haus am See begleiten, in das die syrische Familie einziehen will, hängt ein Transparentstreifen schlaff neben dem Tor: "Viel Glück" steht darauf, und Natascha bindet ihn schnell wieder fest. "Die Farhis sollten gar nicht erst auf den Gedanken kommen, dass etwas an dem Willkommensgruß merkwürdig sein könnte", schreibt Norbert Gstrein in seinem Roman "Die kommenden Jahre". Dabei ist die Botschaft nicht nur merkwürdig, sie ist befremdlich für die Schriftstellerin und den Gletscherforscher. Sie stammt nämlich nicht von ihnen.
Auch die Idee, das geerbte Haus Flüchtlingen zu überlassen, statt es weiterhin selbst für Ferien und Wochenenden zu nutzen, stammt nicht von ihnen, sondern von Nataschas verstorbener Zwillingsschwester. Dass der syrische Bauingenieur mit seiner Frau und den beiden Söhnen im Haus wohnen darf, ist also nicht allein der eigenen Überzeugung einer engagierten Intellektuellen geschuldet. Es ist eine Art letzter Wille, der hier erfüllt wird. Der hier erfüllt und vorgeführt und durchgehalten werden soll, mit aller Kraft. Denn das "Viel Glück" ist nur ein erstes Zeichen, dass es keinesfalls nur Sache der Beteiligten ist, was hier passiert. Der Szene, mit der Norbert Gstrein, wie sein Erzähler in Tirol geboren und in Hamburg zu Hause, einen frühen ersten Schatten auf eine gute Tat fallen lässt, folgen Anzweifelungen und Anfeindungen, Spannungen der deutschen Eheleute untereinander und kaum kontrollierbare Vorbehalte auch den syrischen Mietern gegenüber.
Der Spott, den sich der Gletscherforscher nach einer Tagung in New York von Kollegen gefallen lassen muss, gilt einem über Youtube verbreiteten Fernsehbeitrag über die gute Tat. Auch er habe "nicht gerade die beste Meinung von denen, die sich beim Gutsein zusehen ließen", hält der Ich-Erzähler Richard fest. Es sei eine Qual, sich jetzt selbst in dieser Rolle wiederzufinden. Als "Stich mitten ins Herz" empfindet er die Klatschgeschichte, die ein Wochenmagazin kurze Zeit später unter der Überschrift "Syrische Flüchtlingsfamilie hilft bekannter Schriftstellerin über den Verlust der geliebten Schwester hinweg" daraus macht. Dass sie über die Farhis das Gerücht in Umlauf bringt, sie hätten dem Regime in Damaskus nahegestanden und nur fliehen müssen, weil sie in Ungnade gefallen seien, steht noch auf einem anderen Blatt - das Gstrein im Lauf der Erzählung sorgfältig mit Ergänzungen und Varianten füllt, bis auch sein Erzähler sich der Frage stellen muss, ob er nicht wirklich einem ehemaligen Oberst der syrischen Armee Obdach gibt.
Nichts ist leichter gezeichnet und eindrucksvoller anzusehen als ein Bild, das den Guten die Bösen gegenüberstellt, den Notleidenden die Unmenschlichen - oder, aus der politischen Gegenperspektive, denen, die sich Mitleid und Unterstützung nur erschleichen, deren naive Wohltäter, die sich ausnutzen lassen. Norbert Gstrein hält einem solchen Schwarzweiß ein so fein wie kühl gezeichnetes Werk der Widersprüchlichkeiten und Doppeldeutigkeiten entgegen: Seine Figuren sind komplex genug, um - in Nataschas Fall - als Motiv ihrer guten Tat neben der inneren Überzeugung auch das Gefühl einer gewissen Schuldigkeit und sogar Spuren von Geltungsdrang auszuhalten. Richard wiederum ist zwischen der Loyalität seiner Frau gegenüber, einer heimlichen, anders gelagerten Verbundenheit mit der verstorbenen Schwester und den Versuchen gefangen, der Eskalation der Situation so etwas wie Besonnenheit und Würde entgegenzusetzen. Und die Situation eskaliert.
Jugendliche nähern sich dem Haus. Einmal, nachts, haben sie Fackeln dabei. Ein anderes Mal sind die beiden Farhi-Jungs zusammen mit einem hiesigen Kameraden verschwunden und werden später tief verschreckt, doch unversehrt aus einem Baumhaus befreit, in dem sie gefesselt waren. Der Leser ist fast erleichtert, vor dem mit "Was wirklich geschehen ist" überschriebenen Schlussbild von Gstrein zwei weitere Enden angeboten bekommen zu haben, die das Künstliche der Erzählkunst dieses Autors herausstellen, ohne die Glaubwürdigkeit seines Erzählers aufs Spiel zu setzen.
Richard ist eine souverän geschaffene Erzählerfigur: der Klarheit verpflichtet, auch wenn sie schwindet wie die Gletscher, die er erforscht, der Wahrhaftigkeit menschlicher Begegnungen in den Extrembedingungen des ewigen Eises näher als dem Behauptungs- und Deutungsgewirr des Lebens in der Öffentlichkeit. Die Reisen, der kollegiale Austausch und die Optionen, die sich aus seiner Forschung ergeben, halten Gstreins Roman in der Balance - als Gegengewicht zur Geschichte um die syrischen Mieter und als Option, "Die kommenden Jahre" auch über das Flüchtlingsthema hinaus als Geschichte einer Entfremdung zu lesen, die zugleich eine Verstrickung ist.
Eine gemeinsame Reise nach Kanada, in ein Land, in dem Richard sich durchaus auch vorstellen könnte zu leben, sagt Natascha brüsk nicht nur für sich selbst, sondern auch für die gemeinsame Tochter ab: "Du solltest sie nicht in deine Experimente hineinziehen", verlangt sie von ihrem Mann, dabei hatte er doch umgekehrt hinnehmen müssen, dass Fanny ihren Auftritt in dem "unseligen" Fernsehbeitrag hatte, den man durchaus Nataschas Experimentierlust zuschlagen kann. Jetzt zählt auch die Sorge um das gemeinsame Kind zu dem wenigen, was das Paar noch verbindet.
Nach der Lesung aus einem Buch, das seine Frau mit ihrem syrischen Mieter über die Flucht geschrieben hat, muss sich Richard von einem Polizisten sagen lassen, er könne ihm nicht vormachen, Herrn Farhi auch nur ein Wort zu glauben: "Warum lässt sich Ihre Frau überhaupt auf so etwas ein?" Während in ihm selbst die Frage wächst, warum er bei all dem immer noch mitspielt. Deutschland sei nicht das Paradies, sagt Richard Herrn Farhi einmal in einem Gespräch, das Natascha sehr befremdet, die beiden Männer indes einander näher zu bringen scheint - auch wenn sich beide in der Frage, wo denn das Paradies sonst sei, kaum würden einigen können.
Flüchtlingen wie den Farhis zu helfen, sei eine Frage der Menschlichkeit und damit keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, sagt Natascha im Fernsehbeitrag. Norbert Gstrein zeigt so spannend wie tiefgründig, dass die Fragen der Menschlichkeit sich nicht in Selbstverständlichkeiten erschöpfen.
Norbert Gstrein: "Die kommenden Jahre". Roman.
Hanser Verlag, München 2018. 288 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eine Erzählstimme, der man auf Anhieb vertraut., weil sie ohne Pointen, Mätzchen Stilspielchen einfach ernsthaft und in schön schwingenden, in Ton und Thema manchmal fast sebaldischen Sätzen vom eigenen Leben berichtet ... Ein wunderbarer Roman." Andreas Isenschmid, Die Zeit, 02.08.18
"Norbert Gstrein schildert präzise mit einer Sogwirkung, der ich mich beim Lesen schwer entziehen kann." Daniela Stohn, Brigitte, 13/2018
"Absolut unverzichtbares Must unter den Romanen dieses Frühlings 2018: Norbert Gstreins 'Die kommenden Jahre'. Ein brillanter, präziser, manchmal bös ironischer Roman nicht über die Flüchtlingskrise, aber ein Roman über unseren Umgang mit Flüchtlingen." Julian Schütt, 52 Beste Bücher, SRF2 Kultur, 06.05.18
"Norbert Gstrein hat keinen Roman über die Flüchtlingskrise geschrieben. 'Die kommenden Jahre' ist vielmehr ein Literatur gewordener Ausdruck des Zweifelns daran, dass sich komplexe Sachverhalte einfach darstellen lassen; dass es so etwas gibt wie eine absolute Wahrheit, die sich aufschreiben und anschließend verkünden ließe." Christoph Schröder, Zeit Online, 29.03.18
"Norbert Gstreins leichthändig erzählter Roman ist ein höchst virtuoses Schelmenstück: eine Feier des Eskapismus im Gewand des Gesellschaftsromans." Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitug, 13.03.18
"Norbert Gstrein zeigt so spannend wie tiefgründig, dass die Fragen der Menschlichkeit sich nicht in Selbstverständlichkeiten erschöpfen." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.18
"Gstreins wie gewohnt souverän erzählter Roman schlägt auf sehr überzeigende Weise eine Brücke zwischen vergangenen Erfahrungen und zeitgenössischen Entwicklungen, indem er Verflechtungen von gesellschaftspolitischen und privaten Vorstellungen zeigt." Johanna Öttl, Die Presse, 10.03.18
"Es scheint, als habe Gstrein mit diesem Richard endlich eine Figur gefunden, die zum Wesen seiner wunderbaren Sprache passt., diesen Sätzen, die sich auch dieses Mal über seine Seiten ziehen wie tauendes Eis. Und eine, die verkörpert, was all seine Protagonisten verbindet, deren Lebenssinn darin besteht, verschütteten Zeiten nachzuspüren." Anne Haeming, SPIEGEL online, 27.02.18
"Ehekrise, Flüchtlingskrise und Klimakrise. Bei Norbert Gstrein gleiten wir durch all diese Krisen, und das ist herrlich befreiend, weil hier niemand mit dem politisch-moralischen Zeigefinger herumfuchtelt, sondern sich ganz auf seine Sprache verlässt ... Ein intellektuell und sprachlich überzeugender Text, den man Zweiflern gerne heimlich in die Tasche stecken möchte." Carsten Otte, Die Tageszeitung, 27.02.18
"Mit seinen poetischen Zauberkunststücken gewinnt Norbert Gstrein seine LeserInnen für diese sehr zeitgenössische Geschichte fundamentaler Unfähigkeit sich zu entscheiden. Bis zur letzten Seite." Julia Schröder, Deutschlandfunk Büchermarkt, 22.02.18
"Es braucht einen so eleganten wie umsichtigen Erzähler, um aus vielen Teilen einen kleinen großen Roman zu bauen. Bei Gstrein besteht die Welt nie schwarz-weiß-malerisch aus Tätern und Opfern ... Wahrheit ist hier nicht einfach zu haben." Wolfgang Paterno, profil, 19.02.18
"So nah am Zeitgeschehen und sprachlich federleicht ... Mit seinem Roman ist Norbert Gstrein nicht weniger als der paradigmatische Roman unserer Zeit gelungen. 'Die kommenden Jahre' treffen ins Herz einer Gegenwart, die das unbehagliche Gefühl nicht los wird, Wendezeit zu einer Zukunft zu sein, die keiner will." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 17.02.18
"Norbert Gstrein schildert präzise mit einer Sogwirkung, der ich mich beim Lesen schwer entziehen kann." Daniela Stohn, Brigitte, 13/2018
"Absolut unverzichtbares Must unter den Romanen dieses Frühlings 2018: Norbert Gstreins 'Die kommenden Jahre'. Ein brillanter, präziser, manchmal bös ironischer Roman nicht über die Flüchtlingskrise, aber ein Roman über unseren Umgang mit Flüchtlingen." Julian Schütt, 52 Beste Bücher, SRF2 Kultur, 06.05.18
"Norbert Gstrein hat keinen Roman über die Flüchtlingskrise geschrieben. 'Die kommenden Jahre' ist vielmehr ein Literatur gewordener Ausdruck des Zweifelns daran, dass sich komplexe Sachverhalte einfach darstellen lassen; dass es so etwas gibt wie eine absolute Wahrheit, die sich aufschreiben und anschließend verkünden ließe." Christoph Schröder, Zeit Online, 29.03.18
"Norbert Gstreins leichthändig erzählter Roman ist ein höchst virtuoses Schelmenstück: eine Feier des Eskapismus im Gewand des Gesellschaftsromans." Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitug, 13.03.18
"Norbert Gstrein zeigt so spannend wie tiefgründig, dass die Fragen der Menschlichkeit sich nicht in Selbstverständlichkeiten erschöpfen." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.18
"Gstreins wie gewohnt souverän erzählter Roman schlägt auf sehr überzeigende Weise eine Brücke zwischen vergangenen Erfahrungen und zeitgenössischen Entwicklungen, indem er Verflechtungen von gesellschaftspolitischen und privaten Vorstellungen zeigt." Johanna Öttl, Die Presse, 10.03.18
"Es scheint, als habe Gstrein mit diesem Richard endlich eine Figur gefunden, die zum Wesen seiner wunderbaren Sprache passt., diesen Sätzen, die sich auch dieses Mal über seine Seiten ziehen wie tauendes Eis. Und eine, die verkörpert, was all seine Protagonisten verbindet, deren Lebenssinn darin besteht, verschütteten Zeiten nachzuspüren." Anne Haeming, SPIEGEL online, 27.02.18
"Ehekrise, Flüchtlingskrise und Klimakrise. Bei Norbert Gstrein gleiten wir durch all diese Krisen, und das ist herrlich befreiend, weil hier niemand mit dem politisch-moralischen Zeigefinger herumfuchtelt, sondern sich ganz auf seine Sprache verlässt ... Ein intellektuell und sprachlich überzeugender Text, den man Zweiflern gerne heimlich in die Tasche stecken möchte." Carsten Otte, Die Tageszeitung, 27.02.18
"Mit seinen poetischen Zauberkunststücken gewinnt Norbert Gstrein seine LeserInnen für diese sehr zeitgenössische Geschichte fundamentaler Unfähigkeit sich zu entscheiden. Bis zur letzten Seite." Julia Schröder, Deutschlandfunk Büchermarkt, 22.02.18
"Es braucht einen so eleganten wie umsichtigen Erzähler, um aus vielen Teilen einen kleinen großen Roman zu bauen. Bei Gstrein besteht die Welt nie schwarz-weiß-malerisch aus Tätern und Opfern ... Wahrheit ist hier nicht einfach zu haben." Wolfgang Paterno, profil, 19.02.18
"So nah am Zeitgeschehen und sprachlich federleicht ... Mit seinem Roman ist Norbert Gstrein nicht weniger als der paradigmatische Roman unserer Zeit gelungen. 'Die kommenden Jahre' treffen ins Herz einer Gegenwart, die das unbehagliche Gefühl nicht los wird, Wendezeit zu einer Zukunft zu sein, die keiner will." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 17.02.18