Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,0, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Abt. Bückeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende qualitative Studie ermittelt, ob Lernende in der Krankenpflegeausbildung innerhalb ihrer Kompetenzgenese eine pflegerische Fallsteuerungskompetenz im Pflegealltag erleben oder erlernen. Dazu erfolgten zwei leitfadengestützte Gruppeninterviews nach Helfferich (2011) mit Lernenden im dritten Ausbildungsjahr in der Pflege.
Veränderte qualitative und quantitative Pflege- und Versorgungsbedarfe und die daraus resultierende Ökonomisierung im deutschen Gesundheitswesen führten zu einer starken Sequenzierung der Patientenversorgung, welche eine veränderte Qualifikation der Pflegeberufe im Sinne einer patientenzentrierten Prozesssteuerungskompetenz erfordern. Belastender Fachkräftemangel in der Pflege und ein dadurch bedingter Skill- sowie Staff-Mix im alltäglichen Gesundheitsbetrieb verlagern diese Steuerungsverantwortung auf wenige Professionelle im Sinne eines Care-Mix. Der bildungspolitische Anspruch einer evidenzbasierten Pflege, die berufliche Vorbehaltstätigkeit der Pflegeprozessplanung sowie ökonomisierte Versorgungsstrukturen (wie z.B. das DRG-Abrechnungssystem) ermöglichen eine "pflegerische Organisationshoheit" im interdisziplinären Behandlungsteam. Der Pflegeberuf besitzt, als einzige Fachdisziplin "ortsgebunden" organisiert, ein holistisches Bild vom Patienten, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.
In Betrachtung der beschriebenen Ausgangssituation kann pflegerische Steuerungskompetenz in heutiger Berufswirklichkeit nur als Fähigkeit und Bereitschaft verstanden werden, in zentraler Position innerhalb des interprofessionellen Behandlungsteams, Versorgungprozesse und -bedürfnisse des Patienten zu ermöglichen. Diese neu definierte Mandatsstellung zum Patienten würde eine über den Pflegeprozess hinausgehende Fallsteuerungskompetenz als zentrales Ausbildungszielder Pflegeberufe erfordern.
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Veränderte qualitative und quantitative Pflege- und Versorgungsbedarfe und die daraus resultierende Ökonomisierung im deutschen Gesundheitswesen führten zu einer starken Sequenzierung der Patientenversorgung, welche eine veränderte Qualifikation der Pflegeberufe im Sinne einer patientenzentrierten Prozesssteuerungskompetenz erfordern. Belastender Fachkräftemangel in der Pflege und ein dadurch bedingter Skill- sowie Staff-Mix im alltäglichen Gesundheitsbetrieb verlagern diese Steuerungsverantwortung auf wenige Professionelle im Sinne eines Care-Mix. Der bildungspolitische Anspruch einer evidenzbasierten Pflege, die berufliche Vorbehaltstätigkeit der Pflegeprozessplanung sowie ökonomisierte Versorgungsstrukturen (wie z.B. das DRG-Abrechnungssystem) ermöglichen eine "pflegerische Organisationshoheit" im interdisziplinären Behandlungsteam. Der Pflegeberuf besitzt, als einzige Fachdisziplin "ortsgebunden" organisiert, ein holistisches Bild vom Patienten, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.
In Betrachtung der beschriebenen Ausgangssituation kann pflegerische Steuerungskompetenz in heutiger Berufswirklichkeit nur als Fähigkeit und Bereitschaft verstanden werden, in zentraler Position innerhalb des interprofessionellen Behandlungsteams, Versorgungprozesse und -bedürfnisse des Patienten zu ermöglichen. Diese neu definierte Mandatsstellung zum Patienten würde eine über den Pflegeprozess hinausgehende Fallsteuerungskompetenz als zentrales Ausbildungszielder Pflegeberufe erfordern.
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