Die Dissertation untersucht die Methoden, Funktionsweisen, Erfolge und Probleme der katholischen Konfessionalisierung im nordöstlichen Landesviertel Niederösterreichs. Im Mittelpunkt stehen einerseits die politischen Maßnahmen und Strategien, andererseits die Versuche zur kirchlichen Disziplinierung und Uniformierung der Laien, wie sie in vier Städten (Wien, Korneuburg, Laa und Zistersdorf) und in einigen ausgewählten Dörfern betrieben wurden. Während die Rolle der katholischen Landesfürsten und der führenden Repräsentanten der katholischen Kirche (Päpste, Bischöfe, herausragende Mitglieder von religiösen Orden) seit langem Gegenstand der Forschung ist, wurde der Frage bisher zu wenig Beachtung geschenkt, welche Bedeutung die lokalen Gewaltträger (Grundherrn, Pfarrklerus, Stadträte) und deren "Agenten" in den Gemeinden selbst für die Durchführung und -setzung der Gegenreformation besaßen. Diesem Desiderat versucht die vorliegende Studie an einigen ausgewählten Orten entgegenzuwirken, wofür ein mikrohistorischer Zugang in Verbindung mit den forschungsleitenden Konzepten der "Sozialdisziplinierung" und der "Konfessionalisierung" gewählt wurde.