Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Universität Lüneburg, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Schriftsteller hat mich beschäftigt die Genesis der Feindbilder: wie ein Ressentiment, Projektion der eigenen Widersprüche auf einen Sündenbock, ein Gemeinwesen erfasst und irreführt; die Epidemie der blinden Unterstellung, der Andersdenkende könnte es redlich nicht meinen [...] (Max Frisch 1976)
Vorurteile und Feindbilder sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, auch wenn sie nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie entstehen bei dem Versuch, unsere Umwelt zu kategorisieren und uns in ihr zu Recht zu finden, indem sie deren Komplexität vereinfachen. Gerade in Konfliktsituationen neigen wir dazu, die gegnerische Seite fremder wahrzunehmen als diese tatsächlich ist. Wir überschätzen die Unterschiede zwischen uns und den anderen .
Was Max Frisch anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels über Feindbilder sagte, war geprägt von der Realität des Kalten Krieges. Seine Äußerungen haben aber bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Bedenkt man, auf welch fruchtbaren Boden die Propaganda der US-amerikanischen Regierung bei großen Teilen ihres Volkes stieß und mit welcher Begeisterung dieses mit ihr in den Krieg gegen den Terrorismus zog, so scheint es heute wichtiger denn je, die Mechanismen der Feindbildkonstruktion und den Anteil der Massenmedien an diesen Prozessen zu untersuchen. Genau dies versucht die vorliegende Arbeit, indem zunächst einmal die grundlegenden Begriffe, die mit dieser Thematik verbunden sind, erläutert werden. Im Anschluss daran wird beschrieben, welche Funktionen Stereotype und Feindbilder sowohl für den Einzelnen als auch in der Gesellschaft innehaben und wie sie zustande kommen. Dabei liegt das Augenmerk insbesondere darauf, welche Rolle die Medien bei der Konstruktion von Feindbildern spielen und auf welche Art und Weise Journalisten bestehende Stereotype bedienen bzw. neue aufbauen. Zur Verdeutlichung dieser Problematik wird ein aktueller Zeitschriftenartikel anhand der gewonnenen Erkenntnisse untersucht, bevor im Schlussteil der Arbeit zusammenfassend noch einmal die Ursachen für die mediale Feindbildkonstruktion dargestellt und daraus resultierend Lösungsansätze für einen möglichen Abbau von Feindbildern diskutiert werden.
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Vorurteile und Feindbilder sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, auch wenn sie nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie entstehen bei dem Versuch, unsere Umwelt zu kategorisieren und uns in ihr zu Recht zu finden, indem sie deren Komplexität vereinfachen. Gerade in Konfliktsituationen neigen wir dazu, die gegnerische Seite fremder wahrzunehmen als diese tatsächlich ist. Wir überschätzen die Unterschiede zwischen uns und den anderen .
Was Max Frisch anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels über Feindbilder sagte, war geprägt von der Realität des Kalten Krieges. Seine Äußerungen haben aber bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Bedenkt man, auf welch fruchtbaren Boden die Propaganda der US-amerikanischen Regierung bei großen Teilen ihres Volkes stieß und mit welcher Begeisterung dieses mit ihr in den Krieg gegen den Terrorismus zog, so scheint es heute wichtiger denn je, die Mechanismen der Feindbildkonstruktion und den Anteil der Massenmedien an diesen Prozessen zu untersuchen. Genau dies versucht die vorliegende Arbeit, indem zunächst einmal die grundlegenden Begriffe, die mit dieser Thematik verbunden sind, erläutert werden. Im Anschluss daran wird beschrieben, welche Funktionen Stereotype und Feindbilder sowohl für den Einzelnen als auch in der Gesellschaft innehaben und wie sie zustande kommen. Dabei liegt das Augenmerk insbesondere darauf, welche Rolle die Medien bei der Konstruktion von Feindbildern spielen und auf welche Art und Weise Journalisten bestehende Stereotype bedienen bzw. neue aufbauen. Zur Verdeutlichung dieser Problematik wird ein aktueller Zeitschriftenartikel anhand der gewonnenen Erkenntnisse untersucht, bevor im Schlussteil der Arbeit zusammenfassend noch einmal die Ursachen für die mediale Feindbildkonstruktion dargestellt und daraus resultierend Lösungsansätze für einen möglichen Abbau von Feindbildern diskutiert werden.
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