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Kosmologische Kulturen sind geprägt vom Prinzip der "frühen Toleranz" , das heißt der Austauschbarkeit verschiedener Symbolisierungen. Hier gibt es keine Orthodoxie und keine Häresie. Die Unterscheidung von wahr und falsch spielt noch keine Rolle. In diesem Punkt werden sich mit der Heraufkunft des jüdischen Monotheismus und der griechischen Philosophie besonders dramatische und tiefgreifende Veränderungen ergeben. Hier wird erstmals der Versuch gemacht, den Denkformen der frühen Hochkulturen im Rahmen einer umfassenden Evolutionstheorie gerecht zu werden. Voegelins Fragen sind von den…mehr

Produktbeschreibung
Kosmologische Kulturen sind geprägt vom Prinzip der "frühen Toleranz" , das heißt der Austauschbarkeit verschiedener Symbolisierungen. Hier gibt es keine Orthodoxie und keine Häresie. Die Unterscheidung von wahr und falsch spielt noch keine Rolle. In diesem Punkt werden sich mit der Heraufkunft des jüdischen Monotheismus und der griechischen Philosophie besonders dramatische und tiefgreifende Veränderungen ergeben.
Hier wird erstmals der Versuch gemacht, den Denkformen der frühen Hochkulturen im Rahmen einer umfassenden Evolutionstheorie gerecht zu werden. Voegelins Fragen sind von den betroffenen Fachwissenschaften bislang nicht aufgegriffen worden. Dabei kann sein Versuch als bahnbrechender Schritt in der Richtung einer kulturwissenschaftlichen Analyse gelten, wie sie jetzt allenthalben und gerade in Deutschland gefordert wird.
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Autorenporträt
Eric Voegelin (1901-85) studierte und unterrichtete an der Wiener Universität bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1938. Seine Tätigkeit in Wien wurde durch Aufenthalte in Deutschland, den USA und Frankreich unterbrochen, die wesentlich zu seiner intellektuellen Entwicklung beitrugen. Max Weber war für ihn in diesen Jahren ein entscheidender Bezugspunkt seiner wissenschaftlichen Entwicklung. In seinen Texten der 1920er und 1930er Jahre konstatierte Voegelin die Krise des Positivismus als das Verhängnis der geistigen Verfassung insbesondere Mitteleuropas. Die politischen Erscheinungen der totalitären Bewegungen veranlassen ihn, das Verhältnis von Politik und Religion in der Moderne radikal zu überdenken.

Jan Assmann, geboren 1938, hatte von 1976 bis 2003 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Heidelberg inne und leitet seit 1978 ein Grabungsprojekt in Luxor (Oberägypten). Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz, außerdem Ehrendoktor verschiedener Universitäten, darunter der Hebrew University, Jerusalem. 1998 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs.