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Sind Sie offen dem Neuen gegenüber, auch wenn es zu Brüchen mit alten Gewohnheiten führt? Sind Sie bereit, in der Wirtschaftskrise neu zu denken? Sind Sie sogar bereit, so radikal zu denken, dass Ihnen Begriffe wie "Kreativität" und "Kreativwirtschaft" nicht einfach als modische Schlagwörter erscheinen? Kreative Wirtschaft ist die Ökonomie der Ideen, die wertvoller und nachhaltiger sind als Produkte und Waren. Noch hat sie viele Namen, aber eines ist heute schon gewiss: die Kreativwirtschaft boomt. Und ist damit der Taktgeber von morgen, der Unternehmen auch in Zukunft Gewinne und der…mehr

Produktbeschreibung
Sind Sie offen dem Neuen gegenüber, auch wenn es zu Brüchen mit alten Gewohnheiten führt? Sind Sie bereit, in der Wirtschaftskrise neu zu denken? Sind Sie sogar bereit, so radikal zu denken, dass Ihnen Begriffe wie "Kreativität" und "Kreativwirtschaft" nicht einfach als modische Schlagwörter erscheinen? Kreative Wirtschaft ist die Ökonomie der Ideen, die wertvoller und nachhaltiger sind als Produkte und Waren. Noch hat sie viele Namen, aber eines ist heute schon gewiss: die Kreativwirtschaft boomt. Und ist damit der Taktgeber von morgen, der Unternehmen auch in Zukunft Gewinne und der Gesellschaft Wohlstand garantiert. Schöpferischer Geist und Unternehmertum wachsen immer stärker zusammen. Der Wandel ist in vollem Gang. Wolf Lotter hat Kreativexperten eingeladen, mit ihm eine Landkarte dieser neuen Wirtschaft zu zeichnen: vom Trendforscher Matthias Horx bis zur Kunstprofessorin Gesa Ziemer.
Autorenporträt
Wolf Lotter, Jahrgang 1962, ist Wirtschaftsjournalist und Mitbegründer von brand eins. Als Kommentator ist er für zahlreiche deutschsprachige Medien und Rundfunkanstalten tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.06.2009

Wirtschaftsbuch
Die Macht der guten Ideen
Früher war Kreativität die Domäne von Künstlern, heute gilt sie als Hoffnungsträger der Ökonomen. So vermessen offizielle Kommissionen bereits das wirtschaftliche Potential von Kultur- und Kreativwirtschaft. Städte buhlen um die Gunst der „kreativen Klasse”. Studien rechnen vor, dass die Wirtschaftskraft der „Creative Industries” bereits zwischen der der Automobilbranche und der chemischen Industrie rangiere. Spätestens seit die EU-Kommission das Jahr 2009 zum europäischen Jahr der Kreativität und Innovation gekürt hat, dämmert es auch Skeptikern, dass in der Kreativität die wirtschaftliche Zukunft der Industriegesellschaft liegt.
Da scheint es zu passen, dass ein Buch auf den Markt kommt, das den Titel Die kreative Revolution trägt. Doch weit gefehlt. Wolf Lotter, Redakteur des Wirtschaftsmagazins Brand eins, stimmt nicht ein in das allgemeine Halleluja. Lotter betont den Unterschied: Kreativität ist nicht der Rettungsanker des Industrialismus. Aber sie ist der Treiber für eine grundlegende Änderung der Ökonomie. Tatsächlich „geht es um eine Machtauseinandersetzung zwischen zwei nicht kompatiblen Organisationsstrukturen: industriekapitalistisch die eine, wissensbasiert die andere”.
Das ist der Grundgedanke des Buches. In neun Kapiteln und unterstützt von sieben Vertretern der Kreativitätswirtschaft und -forschung beschreibt Lotter die Transformation, in der wir stecken. Dass daraus kein konsistentes, in sich geschlossenes Bild entsteht, hat der Autor wohl beabsichtigt. Das Konzept geht auf, und das Ergebnis ist zu loben: Wer verstehen will, worum es in der Ideenwirtschaft geht, der muss dieses Buch lesen. Man findet Grundlegendes zum Wandel der Wirtschaft und eine Fülle von Einsichten in das Wesen von Ideen und in den schwierigen Prozess ihrer Gewinnung. Denn es geht vor allen um Ideen. „Kreative Tätigkeit ist ihrem Wesen nach Ideenarbeit”, schreibt Lotter. Das unterscheidet sie fundamental von der industriellen Ökonomie. Industrieproduktion ist im Kern serielle Produktion. Ihr Charakter besteht in der Reproduktion des Immergleichen. Ideen sind Unikate.
In diesem grundlegenden Unterschied, so die These Lotters, steckt der Schlüssel zum Verständnis des Wandels zu einer irgendwie um das Immaterielle kreisenden neuen Form von Ökonomie. Lotter nennt sie die „Ideenwirtschaft”. Das ist präziser als die Begriffe Dienstleistungs-, Informations- oder Wissensökonomie, die das spezifisch Neue der neuen Wirtschaftsweise nicht zu benennen vermögen. Mit der Ideenwirtschaft ist es anders. In ihr ist die Idee der schöpferischen Zerstörung des Ökonomen Joseph Schumpeter inbegriffen. Da man eine Idee nicht zweimal haben kann, ist eine Wirtschaft, die auf Ideen baut, dazu gezwungen, immer weiter voranzuschreiten und ständig Neues zu generieren.
Kreativität meint also nicht den von US-Wissenschaftler Richard Florida propagierten Aufstieg einer „kreativen Klasse”. Es geht um die Wirtschaft als Ganzes, nicht um einen kreativen Sektor. Heute strebt die industrielle Produktion stärker zu individualisierten Produkten und Dienstleistungen hin. Das Ziel: „Bedürfnisse exakt, genau, präzise zu erfüllen”, so Lotter. Genau das leistet die Ideenwirtschaft: Sie produziert solche passgenauen Ideen. Sie „verfeinert permanent und verbindet industrielle Produkte und Ideen mit individuellen, detaillierten und unverwechselbaren Bedürfnissen”. Das ist nicht mehr industrielle Produktion, wie wir sie kennen. Das ist eine andere Logik: Ideen sind wichtiger als Produkte. In einem sind sich Lotter und Florida einig: Kreativität braucht Toleranz. Eine offene Gesellschaft ist die Voraussetzung dafür, dass Wirtschaft gedeihen kann. Winfried Kretschmer
Wolf Lotter:
Die kreative Revolution. Was kommt nach dem Industriekapitalismus? Murmann Verlag, Hamburg 2009, 184 Seiten, 18 Euro.
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