Die Kreuzzüge sind wohl das am meisten mit aktualisierenden (Be-)Deutungen belegte Phänomen des uns so fernen Mittelalters. Christopher Tyermans knapper Überblick über die Ereignisse vom späten 11. bis zum 13. Jahrhundert versteht die Kreuzzüge dagegen konsequent als historische Bewegung, nicht als Folie für heutige Konflikte.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Thomas Speckmann sieht Parallelen zwischen den von Christopher Tyerman in seiner "klug komponierten, elegant geschriebenen" Studie herausgearbeiteten finanziellen Bedingungen der Kreuzzüge zu jenen heutiger westlicher Militärinterventionen. Dass das Finanzierungproblem bei ausgedehnten Feldzügen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, wie der Autor laut Speckmann bilanziert, lässt die hier vorgestellten Veränderungen im Bereich politischer Kontrolle und staatlicher Besteuerung plausibel erscheinen. Auch die von Tyerman konstatierte daraus folgende Behinderung der Kreuzzüge durch nationale Interessen erinnert Speckmann an heutige Verhältnisse.
© Perlentaucher Medien GmbH
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