Die Geschichte Israels und des Nahen Ostens ist geprägt von Kriegen. Im vorliegenden Buch stehen daher Israels Staatenkriege zwischen 1948 und 1973 im Fokus - der Unabhängigkeitskrieg (1948/49), Sinaifeldzug (1956), Sechstagekrieg (1967) und Jom-Kippur-Krieg (1973). Israels Verhalten wird aus der konkurrierenden Perspektive zweier Theorien der internationalen Beziehungen betrachtet: Kenneth Waltz' defensiver Realismus vs. John Mearsheimers offensiver Realismus. Beide Theorien machen Aussagen über die Funktionsweise der internationalen Beziehungen. Während der defensive Realismus Staaten als zurückhaltende Sicherheitsmaximierer charakterisiert, beschreibt der offensive Realismus Staaten als aggressive Machtmaximierer. Welche dieser Theorien kann Israels Verhalten im Rahmen der Kriege zutreffender erklären? Dies ist die zentrale Frage des Buches. Damit bietet es dem Leser mehr als nur eine empirische Darstellung, sondern gewährt auch einen theoretischen Zugang. Dabei wird in die Definition, Überprüfbarkeit und den Leistungsvergleich von Theorien in der Sozialwissenschaft eingeführt.