Robert Castel analysiert scharf und schonungslos die Strukturen unserer westlichen Arbeitsgesellschaft.
Der Mensch in unserer Gesellschaft ist mit Umbrüchen in der Arbeitswelt konfrontiert, die tief greifende Konsequenzen haben - wachsende soziale Unsicherheiten sind die Folge.
Die Forderung nach einer Befreiung des Individuums aus den »Fesseln kollektiver Regelungen« ist zu einer allgemeinen Glaubenslehre geworden. Aber die Fähigkeiten zur Selbstverwirklichung sind nicht angeboren. Und Gesetze und Vorschriften nichts von dem das Individuum erst befreit werden muss, damit es erwacht. Die Fähigkeit, sich als freies und selbstverantwortliches Individuum zu verwirklichen beruht auf Voraussetzungen, die nicht von vornherein gegeben und vor allem nicht allen in gleichem Maße gegeben sind.
Castel beschreibt die Notwendigkeit, soziale Sicherung in einer »Gesellschaft der Individuen« neu zu begreifen. Das verlangt auch ein neues Verständnis der Funktion des Staates und der Prinzipien des Arbeitsrechts - also zwangsläufig ein Eingreifen der Politik, um der Krise der Arbeit, der dadurch bewirkten Krise des Sozialstaats und somit dem gefährdeten gesellschaftlichen Zusammenhalt etwas entgegensetzen zu können.
Der Mensch in unserer Gesellschaft ist mit Umbrüchen in der Arbeitswelt konfrontiert, die tief greifende Konsequenzen haben - wachsende soziale Unsicherheiten sind die Folge.
Die Forderung nach einer Befreiung des Individuums aus den »Fesseln kollektiver Regelungen« ist zu einer allgemeinen Glaubenslehre geworden. Aber die Fähigkeiten zur Selbstverwirklichung sind nicht angeboren. Und Gesetze und Vorschriften nichts von dem das Individuum erst befreit werden muss, damit es erwacht. Die Fähigkeit, sich als freies und selbstverantwortliches Individuum zu verwirklichen beruht auf Voraussetzungen, die nicht von vornherein gegeben und vor allem nicht allen in gleichem Maße gegeben sind.
Castel beschreibt die Notwendigkeit, soziale Sicherung in einer »Gesellschaft der Individuen« neu zu begreifen. Das verlangt auch ein neues Verständnis der Funktion des Staates und der Prinzipien des Arbeitsrechts - also zwangsläufig ein Eingreifen der Politik, um der Krise der Arbeit, der dadurch bewirkten Krise des Sozialstaats und somit dem gefährdeten gesellschaftlichen Zusammenhalt etwas entgegensetzen zu können.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Profund, aber altmodisch nennt Rezensent Andreas Eckert diese Studie des französischen Sozilogen Robert Castel, der darin die großen Umbrüche der Arbeitsgesellschaft nachzeichnet: die Deregulierung der Arbeitsverhältnisse, den Umbau der Sozialsystem und den Ausschluss weiter Bevölkerungsteile aus dem arbeitenden Zentrum. Langzeitarbeitslosigkeit und soziale Prekarisierung wurden in die Banlieue gedrängt. Dies findet Eckert zwar alles instruktiv dargestellt, was er dem Buch, das sich aus verschiedenen Essays zusammensetzt, jedoch anlastet, ist seine Konzentration auf Frankreich. Auch wenn Castel einen universalistischen Duktus pflege, wirft er keinen einzigen längeren Blick auf ein anderes Industrieland. Kritisch merkt der Rezensent auch an, dass Castels Arbeitsbegriff sich auf die Lohnarbeit beschränke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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