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2 Kundenbewertungen

In diesen Sommerferien ist wirklich alles anders: Nicht nur dass für Rike, Valli und Jannis der Urlaub gestrichen wurde, in ihrem Pool schwimmt auch noch eine Kuh. Ein Hochlandrind, um ganz genau zu sein. Schnell steht für die drei fest: Die Kuh muss bleiben! Aber ihre Eltern werden von diesem Plan bestimmt alles andere als begeistert sein. Und was werden erst die Nachbarn sagen? Ein geniales Versteck muss her ... Ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des Kinder- und Jugendliteraturpreises des Landes Steiermark

Produktbeschreibung
In diesen Sommerferien ist wirklich alles anders: Nicht nur dass für Rike, Valli und Jannis der Urlaub gestrichen wurde, in ihrem Pool schwimmt auch noch eine Kuh. Ein Hochlandrind, um ganz genau zu sein. Schnell steht für die drei fest: Die Kuh muss bleiben! Aber ihre Eltern werden von diesem Plan bestimmt alles andere als begeistert sein. Und was werden erst die Nachbarn sagen? Ein geniales Versteck muss her ... Ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des Kinder- und Jugendliteraturpreises des Landes Steiermark
Autorenporträt
Sandra Niermeyer lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Dorf zwischen Würzburg und Schweinfurt. Sie schreibt Kurzgeschichten und Erzählungen für Anthologien und Zeitschriften und hat schon zahlreiche Literaturpreise gewonnen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Eva-Maria Magel rät eher nicht zur Lektüre von Sandra Niemeyers neuem Kinderbuch. Denn die Geschichte um die stinkende Rike, deren Eltern zwar um die Welt jetten und zwischendurch Yoga zum Runterkommen machen, sich aber wenig um ihre drei Kinder scheren bis eine Kuh im Pool alles auf den Kopf stellt, strotze so vor "sprachlichen und erzählerischen Klischees", dass die Kritikerin mit dem Aufzählen kaum hinterher kommt. Überhaupt scheint ihr das Buch alles abgrasen zu wollen, was der Kinderliteraturmarkt derzeit verlangt: Starke Kinder im Kampf mit uneinsichtigen Erwachsenen für ein besseres Leben, dazu ein bisschen Wissensvermittlung und eine Prise Originalität. Das haut die Rezensentin alles nicht um, die detailversessenen Illustrationen von Caroline Opheys gefallen ihr hingegen schon.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.05.2021

Antistressmatte, köstlich!
Wiedergekäut: Sandra Niermeyer badet Kühe und Kinder in Klischees, die nicht so aussehen sollen

Duftstifte, Duftpapier, vor allem Mädchen zwischen fünf und zehn stehen auf das, was duftet. Die neun Jahre alte Rike hingegen weiß, dass sie eher etwas mieft und müffelt. Schließlich zieht sie seit Wochen, ach was, Monaten, ihre Tagesklamotten auch nachts an und hat die Körperpflege auf ein Minimum reduziert - Planschbecken genügt. Bis ebendort eines Tages ein wolliges Hochlandrind schwimmt. "Die Kuh im Pool" selbst duftet nicht, das wäre sowieso nichts für ein vorbildlich umweltbewusst gedrucktes Buch wie dieses. Aber es riecht streng und nicht nur nach Kuhfladen.

"Wohlstandsverwahrlosung" ist, was man zu riechen bekommt, sobald Sandra Niermeyers Kinderroman anhebt. Es ist, was Rike und ihren beiden Geschwistern Valli, der mit 13 Jahren Ältesten, und Jannis, erst sechs, widerfährt. Und das wird weidlich ausgekostet: Hier drei wackere Kinder, die sich selbst und ein zugelaufenes Tier bestens versorgen, dort die Erwachsenen, die extrem lang brauchen, um zu merken, dass die Kinder schon lange und nicht nur in Sachen Kuh Sorge, Rat und Hilfe brauchen. Das gilt vor allem für Rikes Eltern. Wenn die eins haben, dann Geld. Sonst nicht viel. Schon gar kein Gefühl dafür, was ihre Kinder alles sind und können.

In blumigen Sätzen schildert Rike, wie Mama von Sydney nach Rom jettet oder um einen Auftrag kämpft, den "Paris" ihr wegschnappen könnte. Selbstredend hat Mama einen Meditationsteppich, um gegen den Stress etwas zu tun - um dann vor lauter Stress nie dazu zu kommen, auf der Matte Stress abzubauen. Ein achtsamkeitsgeschulter Klischeewitz, den man tausendmal in Varianten gehört hat. In diese Erzählung, rundherum geradezu überbordend detailreich illustriert von Caroline Opheys, passt er bestens. Schließlich will "Die Kuh im Pool" auf jeder Seite unbedingt funktionieren.

Niermeyer, die nach etlichen Krimi-Kurzgeschichten nun ihr drittes Kinderbuch vorlegt, arbeitet beinahe exemplarisch ab, was im florierenden Markt der Kinderliteratur gefragt ist. Oder vielmehr, was bestimmte Erwachsene an Kinderliteratur toll finden: starke, tapfere Kinder, schwache Erwachsene, ein Konflikt, dessen Lösung, hier dank des Katalysators Kuh, Mauern des Missverständnisses einreißt und auch den Erwachsenen Einsicht und ein besseres Leben ermöglicht. Eine Geschichte, die nebenbei Wissen, hier über Kühe, vermittelt und irgendetwas hat, das originell erscheint. In diesem Fall ist es die Kuh selbst, Paula oder eher "Poola", die in einer Schriftfarbe, die ihrem Fell gleicht, mit dem Leser zwischen der schwarzgedruckten Handlung unter vier Augen redet. Unter anderem darüber, dass sie sehr ausgeglichen ist - eben "kuhl".

Schon vor diesem Wortspiel ist man ein bisschen erstaunt darüber, wie wenig tief man sich, so im Vergleich zu Poola, bücken muss, um das Gute, Wahre, Problembewusste abzugrasen. Das entlaufene Hochlandrind käut Gänseblümchen wieder, die Erzählung sprachlich und erzählerisch Klischees, von der Cordhose des Lehrer-Nachbarn bis zur Mutter, die viele Schuhe kauft, weil sie glaubt, sich als Frau aus bescheidenen Verhältnissen etwas beweisen zu müssen. Vom Versuch der Familie, widerstrebend vegan zu leben, wegen der Kälbchen, denen wir Menschen die Milch wegtrinken, bis zu Sätzen wie "Unser kleiner Bruder war wirklich ein Fundus von Ideen" strebt "Die Kuh im Pool" auf ein glückliches Ende zu und erfüllt so, was man halt erwartet von einem "originellen" Kinderbuch. Davon gibt es viele. Diejenigen, die lange nachhallen, sind seltener als glückliche Kühe.

EVA-MARIA MAGEL

Sandra Niermeyer: "Die Kuh im Pool".

Mit Bildern von Caroline Opheys. Magellan, Bamberg 2021. 224 S., geb., 15,- [Euro].

Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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