Von den wissenschaftlichen Weltanschauungen des 19. Jahrhunderts ist im frühen 21. Jahrhundert einzig der Darwinismus noch populär und expansiv.Der Band zeigt: Die evolutionistischen Deutungsmuster haben sich - beflügelt durch den spektakulären Erfolg der Genetik - auch in Gebieten ausgebreitet, die zuvor den Kultur- und Sozialwissenschaftlern vorbehalten schienen. Themenfelder wie Gesellschaft, Kultur, Moral, Ästhetik, die für die öffentliche Identität der Geisteswissenschaften standen, geraten mit der wachsenden Deutungsmacht des Evolutionismus selbst unter biologischen Anpassungsdruck. Dies hat zur Folge, dass moderne Machttechniken uns nicht mehr als kulturelle Kollektive adressieren, sondern als biologische Individuen.Mit Beiträgen von Fabian Deus, Anna-Lena Dießelmann, Luisa Fischer, Daniel Göcht und Clemens Knobloch.