Ökonomie ist Kultur: Die Finanzkrise, die Entwicklungen von Berufs- und Care-Arbeit, aber auch das Primat des Politischen müssen sich an Gerechtigkeit messen lassen. Und alle diese Herausforderungen sind mit Geschlechterfragen verknüpft.Das Ökonomische ist als Kulturleistung zu sehen und zu würdigen. Vor diesem Hintergrund sind Dimensionen der Ökonomie aber auch auf kulturelle Hintergrundbilder und sinntragende Denktraditionen rückzubeziehen, wenn politische Perspektiven sich nicht auf gesellschaftspolitische und ökonomische Funktionalitäten beschränken sollen.Kulturkritische Gesellschaftsanalysen sind jedoch gegenwärtig im deutschen Kontext rar. Politische Diskussionen beschränken sich oft darauf, eingeführten politischen Ideen und Strategien zu folgen und sich in 'Ansich- Diskussionen' zu erschöpfen, etwa bei der Frage nach einem grundsätzlichen Für und Wider der Frauenquote. Dergleichen greift zu kurz. Andrea Günter setzt hier an, bietet kritische Analysen mit kulturellem Tiefenprofil und eröffnet neue Sichtweisen auf Gerechtigkeit.