Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Spätestens seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts strömt jedes Jahr in den Sommermonaten eine große Zahl von Urlaubern nach Mallorca und Korsika, die zu einer weitreichenden Veränderung der ursprünglichen Gestalt beider Inseln führen. Welche Strategien können hauptsächlich touristisch orientierte Regionen wie Mallorca und Korsika anwenden, um den Menschenmassen während der Reisezeit Herr zu werden und dabei nicht den Weg der kulturellen Selbstaufgabe zu gehen?
Mallorca hat nach dem Zweiten Weltkrieg eine Tourismusmaschinerie aufgebaut, die in allen Bereichen der Öffentlichkeit als negatives Paradebeispiel der Branche dargestellt wird. Erst in den letzten 10-15 Jahren findet ein Umdenken statt, das aufgrund von Identitäts- und Imageproblemen bei Urlaubern wie der einheimischen Bevölkerung hervorgerufen wird. Die Slums der Freizeitarchitektur erfreuen sich nicht mehr gleichbleibender Beliebtheit bei Besuchern und Tourismusmanagern. Verschönerungen, Renovierungen und Restaurierungen, die bis hin zur Sprengung von alten Anlagen führen, sollen das Image der Insel aufpolieren. Eine Diversifizierung des touristischen Angebots ist in Ansätzen zu erkennen, wie z. B. in der 1995 errichteten ersten Berghütte Mallorcas. Doch eine grundlegende Strategie zur Erarbeitung touristischer Alternativen ist nicht zu erkennen.
Korsika ist seit dem Beginn seiner touristischen Entwicklung einen anderen Weg als Mallorca gegangen. Obwohl schon in den fünfziger Jahren vom französischen Zentralstaat als Tourismusregion deklariert, hat die Furcht weiter Bevölkerungsteile vor einer Balearisierung der Insel durch internationale Tourismuskonzerne eine Dominanz des massenorientierten Fremdenverkehrs verhindert. Der politische Widerstand gegen den französischen Staat wirkte sich daher auch auf den Tourismussektor aus. Aus diesem Grunde bestehen auf Korsika schon seit einem längeren Zeitraum Ideen und Konzepte, den hauptsächlich küstenorientierten Fremdenverkehr zu diversifizieren. Die Einrichtung des Parc Naturel Regional de la Corse mit zahlreichen Wanderrouten, Klettersteigen, Berghütten und Unterkünften in Dörfern des Hinterlandes oder die Revitalisierung des Bergdorfes Lama als Ort eines bevölkerungsnahen und partizipativen Tourismus sind erste Ansätze zur Stärkung der Binnenregionen. Bisher wurden diese Anstrengungen aber überwiegend im Bereich von Natur, Erholung und Sport unternommen. Kulturspezifische Einrichtungen sind für den Fremdenverkehr - bis auf wenige Ausnahmen (z. B. die prähistorischen Ausgrabungen von Filitosa) - nur von untergeordneter Bedeutung.
Diese Arbeit wird sich wie der Titel bereits sagt mit den kulturtouristischen Potentialen einer Region anhand prähistorischer Kulturdenkmäler auseinander setzen und ein Entwicklungskonzept für die beiden oben genannten Mittelmeerinseln entwerfen. Dabei liegt die Betonung auf der Realisierung kulturtouristischer Potentiale für den Fremdenverkehr und nicht in der Erarbeitung eines spezifisch regionalen Entwicklungs-konzeptes für Mallorca und Korsika. Andere Regionen in Europa, wie z. B. Sardinien, Malta, die Bretagne, Südfrankreich, die Iberische Halbinsel, England und Irland, bieten ähnlich günstige prähistorische Voraussetzungen für die Erstellung eines solchen Konzeptes. Mallorca und Korsika wurden für diese Arbeit aus mehreren Gründen ausgewählt. Zum einen war die Kenntnis des Verfassers hinsichtlich der prähistorischen Kultur beider Inseln aufgrund mehrerer Reisen in diese Regionen ausschlaggebend. Zum anderen ist die topographische Lage einer Insel wegen ihrer natürlichen Grenzen sehr gut für ein regional geschlossenes Entwicklungskonzept geeignet. Des weiteren besitzen beide Inseln eine ausgep...
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Spätestens seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts strömt jedes Jahr in den Sommermonaten eine große Zahl von Urlaubern nach Mallorca und Korsika, die zu einer weitreichenden Veränderung der ursprünglichen Gestalt beider Inseln führen. Welche Strategien können hauptsächlich touristisch orientierte Regionen wie Mallorca und Korsika anwenden, um den Menschenmassen während der Reisezeit Herr zu werden und dabei nicht den Weg der kulturellen Selbstaufgabe zu gehen?
Mallorca hat nach dem Zweiten Weltkrieg eine Tourismusmaschinerie aufgebaut, die in allen Bereichen der Öffentlichkeit als negatives Paradebeispiel der Branche dargestellt wird. Erst in den letzten 10-15 Jahren findet ein Umdenken statt, das aufgrund von Identitäts- und Imageproblemen bei Urlaubern wie der einheimischen Bevölkerung hervorgerufen wird. Die Slums der Freizeitarchitektur erfreuen sich nicht mehr gleichbleibender Beliebtheit bei Besuchern und Tourismusmanagern. Verschönerungen, Renovierungen und Restaurierungen, die bis hin zur Sprengung von alten Anlagen führen, sollen das Image der Insel aufpolieren. Eine Diversifizierung des touristischen Angebots ist in Ansätzen zu erkennen, wie z. B. in der 1995 errichteten ersten Berghütte Mallorcas. Doch eine grundlegende Strategie zur Erarbeitung touristischer Alternativen ist nicht zu erkennen.
Korsika ist seit dem Beginn seiner touristischen Entwicklung einen anderen Weg als Mallorca gegangen. Obwohl schon in den fünfziger Jahren vom französischen Zentralstaat als Tourismusregion deklariert, hat die Furcht weiter Bevölkerungsteile vor einer Balearisierung der Insel durch internationale Tourismuskonzerne eine Dominanz des massenorientierten Fremdenverkehrs verhindert. Der politische Widerstand gegen den französischen Staat wirkte sich daher auch auf den Tourismussektor aus. Aus diesem Grunde bestehen auf Korsika schon seit einem längeren Zeitraum Ideen und Konzepte, den hauptsächlich küstenorientierten Fremdenverkehr zu diversifizieren. Die Einrichtung des Parc Naturel Regional de la Corse mit zahlreichen Wanderrouten, Klettersteigen, Berghütten und Unterkünften in Dörfern des Hinterlandes oder die Revitalisierung des Bergdorfes Lama als Ort eines bevölkerungsnahen und partizipativen Tourismus sind erste Ansätze zur Stärkung der Binnenregionen. Bisher wurden diese Anstrengungen aber überwiegend im Bereich von Natur, Erholung und Sport unternommen. Kulturspezifische Einrichtungen sind für den Fremdenverkehr - bis auf wenige Ausnahmen (z. B. die prähistorischen Ausgrabungen von Filitosa) - nur von untergeordneter Bedeutung.
Diese Arbeit wird sich wie der Titel bereits sagt mit den kulturtouristischen Potentialen einer Region anhand prähistorischer Kulturdenkmäler auseinander setzen und ein Entwicklungskonzept für die beiden oben genannten Mittelmeerinseln entwerfen. Dabei liegt die Betonung auf der Realisierung kulturtouristischer Potentiale für den Fremdenverkehr und nicht in der Erarbeitung eines spezifisch regionalen Entwicklungs-konzeptes für Mallorca und Korsika. Andere Regionen in Europa, wie z. B. Sardinien, Malta, die Bretagne, Südfrankreich, die Iberische Halbinsel, England und Irland, bieten ähnlich günstige prähistorische Voraussetzungen für die Erstellung eines solchen Konzeptes. Mallorca und Korsika wurden für diese Arbeit aus mehreren Gründen ausgewählt. Zum einen war die Kenntnis des Verfassers hinsichtlich der prähistorischen Kultur beider Inseln aufgrund mehrerer Reisen in diese Regionen ausschlaggebend. Zum anderen ist die topographische Lage einer Insel wegen ihrer natürlichen Grenzen sehr gut für ein regional geschlossenes Entwicklungskonzept geeignet. Des weiteren besitzen beide Inseln eine ausgep...
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