In der Kunst der Renaissance spielten die Nachahmung der Antike und ein mächtiger Innovationsgeist auf faszinierende Weise ineinander. In Florenz und den italienischen Fürstentümern, in Rom und Venedig entstanden auf den Gebieten der Malerei, Skulptur und Architektur Werke von bis heute ungebrochener Anziehungskraft. Andreas Tönnesmann gibt einen anschaulichen und kompetenten Überblick über die reiche Kunst der italienischen Renaissance, ihre Anverwandlung in Frankreich und die besonderen Wege der Renaissance im übrigen Europa.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kia Vahland begrüßt Andreas Tönnesmanns Essay über die Kunst der Renaissance, der im Rahmen einer Reihe des Verlags C.H. Beck erschienen ist, die in einzelne Kunstepochen kompakt, aber auf akademischem Niveau einführen will. Im Fall des vorliegenden Essays scheint ihr das hervorragend gelungen. Interessiert folgt sie Tönnesmanns Ausführungen über den Widerstreit von Gewalt und Kultur als Grundmuster der Kunst im 15. und 16. Jahrhundert, einer Epoche, in der viele Regionalherrscher nach Aufmerksamkeit strebten, Maler, Architekten und Bildhauer begannen, ihre ästhetischen und gedanklichen Freiheiten auszureizen, und der Vatikan seine Herrschaft mit Hilfe der Werke von Raffael und Michelangelo dokumentierte. Sie hebt hervor, dass sich das Buch nicht auf die italienische Sicht beschränkt, sondern die Spielarten der Renaissancekunst in Deutschland, Spanien, Frankreich und schließlich am Prager Hof von Rudolf II. einbezieht. Es versteht sich für Vahland von selbst, dass auf nur etwa 130 Seiten nicht alles berücksichtigt werden kann. Das hat für sie auch einen Vorteil: die Überlegungen des Autors werden an konkreten Beispielen entfaltet, ohne dass der Leser mit einem kompletten Forschungsüberblick belastet wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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