"Warum bin ich hier? fragt die Krawattenrechnung. Ordne mich ein! fordern einige Zeilen, die ein Gedichtanfang sein könnten. Deute mich! ruft ein nicht abgeschickter Briefentwurf, ergänze mich! krächzt ein zerrissener Zettel." (Sandro Huber: Das Apollo-Department)Studierende des Instituts für Sprachkunst in Wien haben sich ein Jahr lang mit dem literarischen Erbe Konrad Bayers und dem späten Nachhall der Wiener Gruppe befasst. Sie trafen sich in jener Wohnung im dritten Wiener Bezirk, in der Konrad Bayer und die ihn um viele Jahre überlebende Traudl Bayer-Steiger einige Zeit gemeinsam gelebt…mehr
"Warum bin ich hier? fragt die Krawattenrechnung. Ordne mich ein! fordern einige Zeilen, die ein Gedichtanfang sein könnten. Deute mich! ruft ein nicht abgeschickter Briefentwurf, ergänze mich! krächzt ein zerrissener Zettel." (Sandro Huber: Das Apollo-Department)Studierende des Instituts für Sprachkunst in Wien haben sich ein Jahr lang mit dem literarischen Erbe Konrad Bayers und dem späten Nachhall der Wiener Gruppe befasst. Sie trafen sich in jener Wohnung im dritten Wiener Bezirk, in der Konrad Bayer und die ihn um viele Jahre überlebende Traudl Bayer-Steiger einige Zeit gemeinsam gelebt haben. Dort ist der verbliebene Teilnachlass Konrad Bayers in säurelosen Archivkartons in einem sicheren Manuskriptschrank verwahrt.Der Band versammelt Beiträge zum eisigen Solipsismus Konrad Bayers, zum Überdauern der Dinge, zum Durchrauschen der Gespenster oder zu Bayers vertracktem Verhältnis zu den unterschiedlichsten Ordnungsstrukturen. Neben studentischen Arbeiten findet sich in dieser Auswahl auch der Festvortrag für Traudl Bayer, den die Autorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Theresia Prammer anlässlich des 100. Geburtstags in Wien gehalten hat, in dem sie sich ausgehend von der Liebesbeziehung zwischen Traudl Bayer-Steiger und Konrad Bayer mit dem Leben dieser klugen, humorvollen, reichen, lebenslustigen und "mental weitgereisten" Frau befasst.
Georg Oberhumer, geb. 1986, Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, der deutschen Philologie und der bildenden Kunst in Wien, beschäftigt in einem Projekt zur Aufarbeitung eines Teilnachlasses von Konrad Bayer.
Monika Rinck, geb. 1969, studierte Religionswissenschaft, Geschichte und Literaturwissenschaft. 2020 Frankfurter Poetikvorlesungen; 2020-2023 Professorin am Institut für Sprachkunst Wien. Veröffentlichungen u. a.: "Ah, das Love-Ding!" (2006), "Honigprotokolle" (2012), "Risiko und Idiotie" (2015). Auszeichnungen u. a.: Peter-Huchel-Preis 2013, Kleist-Preis 2015, Ernst-Jandl-Preis 2017.
Inhaltsangabe
- Monika Rinck: Die Kunst, die richtigen Indiskretionen zu begehen.- Frieda Paris: Hutmacher - Anna Maschik: Immer ist der Raum da und nie ist Konrad Bayer da - Julius Handl: Das Eis zum Verglühen bringen- Stefan Steiner: steine - Regina Menke: KB ABC - Theresia Prammer: "das unfassbare bleibt wo es ist". Nachdenken über Traudl B. - Sandro Huber: Das Apollo-Department - Helene Proißl: "Da schwebt er vorbei". Zur Flüchtigkeit im Konrad-Bayer-Archiv - Paul Schmidt: Die traurige Nachricht - Autorinnen und Autoren
- Monika Rinck: Die Kunst, die richtigen Indiskretionen zu begehen.- Frieda Paris: Hutmacher - Anna Maschik: Immer ist der Raum da und nie ist Konrad Bayer da - Julius Handl: Das Eis zum Verglühen bringen- Stefan Steiner: steine - Regina Menke: KB ABC - Theresia Prammer: "das unfassbare bleibt wo es ist". Nachdenken über Traudl B. - Sandro Huber: Das Apollo-Department - Helene Proißl: "Da schwebt er vorbei". Zur Flüchtigkeit im Konrad-Bayer-Archiv - Paul Schmidt: Die traurige Nachricht - Autorinnen und Autoren
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