Produktdetails
- Verlag: Greven
- Seitenzahl: 174
- Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch
- Abmessung: 310mm
- Gewicht: 1494g
- ISBN-13: 9783774303348
- ISBN-10: 3774303347
- Artikelnr.: 10935160
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Besser, politisch korrekter und steifleinener" kann man die "neuentdeckte, uralte Region" nach Ansicht von Rezensent "mbe" kaum zwischen Buchdeckeln präsentieren als in diesem "sich ganz aufs Repräsentative" verlegenden Werk. Schon der Schutzumschlag zeigt ihm "drittelparitätisch" die opulenten Tableaus der drei Kapitalen Aachen, Lüttich und Maastricht. Die glanzvollen Fotos bekannter Architekturfotografen im Buch haben zuweilen die Anmutung von teuren Immobilienkatalogen, lästert der Rezensent. Trotzdem findet er das Werk repräsentativ und ausgesprochen verschenkungswürdig, besonders, wenn man Landrat oder Bürgermeister im beschriebenen Dreiländereck ist. Die Kapitel findet "mbe" leserfreundlich gegliedert und dem Kunsthistoriker Godehard Hoffmann wird bei seiner Beschreibung eine sichere Hand bescheinigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2003Europas Zukunft aus der Vergangenheit: Die Schätze des Maaslands
Als der Region an der mittleren Maas im 19. Jahrhundert die Grenzen dreier Nationalstaaten – Belgien, Niederlande und Deutschland – einbeschrieben wurden, zerbrach die bis dahin intakte Kulturlandschaft, die man als Kernland Europas empfinden konnte, in drei randständige, von den neuen Landeszentren weit abgehängte Provinzen. Doch nach den beiden Weltkriegen, die gerade in diesen Grenzgebieten besonders verheerend gewütet hatten, besann sich die Region wieder ihrer gemeinsamen Wurzeln. Im Jahr 1976 wurde das Gebiet um das Städtedreieck Aachen-Maastricht-Lüttich zur „Euregio Maas-Rhein” zusammengefasst, in der modellhaft vorgelebt wird, wie die europäische Integration aussehen könnte.
Einen schönen Schritt vorwärts in Richtung europäische Zukunft, aber gleichzeitig auch in Richtung maasländische Vergangenheit tut der Kunsthistoriker Godehard Hoffmann mit seinem prachtvoll bestückten Bildband „Die Kunst im Herzen Europas. Aachen, Lüttich, Maastricht und die Euregio Maas- Rhein” (Greven Verlag, Köln 2003. 176 Seiten, 39,90 Euro). Mit kurzen Texten und zahlreichen vorzüglichen Farbabbildungen werden die Städte und die bedeutenden romanischen und gotischen Kirchen und Klöster mit ihren Kunstschätzen vorgestellt. Ein Kapitel ist den Spitzenwerken der europäischen Goldschmiedekunst vorbehalten, jenen unvergleichlichen Reliquienschreinen der Stauferzeit, die im Maasland entstanden sind und dort großenteils noch heute in den Schatzkammern der Kirchen verwahrt werden.
Unsere Abbildung zeigt die gotische Chorhalle des Aachener Münsters im Aufblick zum Gewölbe, einen fast immateriellen Lichtschrein, in dem die goldenen Preziosen des Karls-Kults und einige gotische Skulpturen ihren Glanz entfalten können.
GOTTFRIED KNAPP
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Als der Region an der mittleren Maas im 19. Jahrhundert die Grenzen dreier Nationalstaaten – Belgien, Niederlande und Deutschland – einbeschrieben wurden, zerbrach die bis dahin intakte Kulturlandschaft, die man als Kernland Europas empfinden konnte, in drei randständige, von den neuen Landeszentren weit abgehängte Provinzen. Doch nach den beiden Weltkriegen, die gerade in diesen Grenzgebieten besonders verheerend gewütet hatten, besann sich die Region wieder ihrer gemeinsamen Wurzeln. Im Jahr 1976 wurde das Gebiet um das Städtedreieck Aachen-Maastricht-Lüttich zur „Euregio Maas-Rhein” zusammengefasst, in der modellhaft vorgelebt wird, wie die europäische Integration aussehen könnte.
Einen schönen Schritt vorwärts in Richtung europäische Zukunft, aber gleichzeitig auch in Richtung maasländische Vergangenheit tut der Kunsthistoriker Godehard Hoffmann mit seinem prachtvoll bestückten Bildband „Die Kunst im Herzen Europas. Aachen, Lüttich, Maastricht und die Euregio Maas- Rhein” (Greven Verlag, Köln 2003. 176 Seiten, 39,90 Euro). Mit kurzen Texten und zahlreichen vorzüglichen Farbabbildungen werden die Städte und die bedeutenden romanischen und gotischen Kirchen und Klöster mit ihren Kunstschätzen vorgestellt. Ein Kapitel ist den Spitzenwerken der europäischen Goldschmiedekunst vorbehalten, jenen unvergleichlichen Reliquienschreinen der Stauferzeit, die im Maasland entstanden sind und dort großenteils noch heute in den Schatzkammern der Kirchen verwahrt werden.
Unsere Abbildung zeigt die gotische Chorhalle des Aachener Münsters im Aufblick zum Gewölbe, einen fast immateriellen Lichtschrein, in dem die goldenen Preziosen des Karls-Kults und einige gotische Skulpturen ihren Glanz entfalten können.
GOTTFRIED KNAPP
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2004Rhein und Maas und die Euregio
Wenn künftig Landräte und Bürgermeister des Dreiländerecks an Maas und Rhein (recte: Euregio Maas-Rhein) in die Verlegenheit kommen, Bücher verschenken zu müssen, werden sie vermutlich zu diesem greifen: Besser, politisch korrekter und steifleinerner zugleich wird man die neuentdeckte uralte Region kaum zwischen zwei Buchdeckeln präsentieren können. Schon der Schutzumschlag zeigt, drittelparitätisch, die opportunen Tableaus der drei Kapitalen: Aachen, Lüttich, Maastricht. Die damals vielbesuchte Kunstausstellung "Rhein und Maas" in Brüssel und Köln vor dreißig Jahren hatte noch keinerlei Hintergedanken. Sie sollte nur die alten wechselseitigen Verbindungen von Maas- und Rheinland offenlegen, von dem aus seit Karl dem Großen die Kunst des Abendlands bereichert worden war. Doch seit das politische Zentrum Deutschlands in die Reichshauptstadt des Kaisertums zurückgekehrt ist und das Rheinland als Randlage neu definiert, besinnt sich die Region "im Herzen Europas" mehr als zuvor auf ihre eigene Substanz. Mit diesem Werk, das sich ganz aufs Repräsentative verlegt, stilisiert sie sich gar zum "Modellfall für Europa". Dabei tritt sie freilich auf, als habe sie einen preußischen Ladestock verschluckt. Die glanzvollen Fotografien bekannter Architekturfotografen, allesamt mit Shift-Objektiven ins auch politisch Lotrechte gebracht, haben zuweilen die Anmutung von teuren Immobilienkatalogen. Umgekehrt ist das genau das, was das Buch will. Es ist ein Referenzwerk für Kunst, Geschichte, Städtebau in der Region. Für den Benutzer ist es in leserfreundliche neunundzwanzig Kapitel gegliedert, die teils in Kunstepochen, teils in Sonderthemen wie die Karlsverehrung im Mittelalter und die beiden Weltkriege, überwiegend freilich regional gegliedert sind. Der Kunsthistoriker Godehard Hoffmann führt als Autor mit sicherer Hand durch die seit 1976 sogenannte "Euregio", die erstaunlicherweise bis in die Voreifel reicht, behandelt die bekannten Kapitalen wie Bad Münstereifel und Roermond, aber übersieht auch nicht das kleine, weiße Thorn im Grenzgebiet der Niederlande.
mbe
"Die Kunst im Herzen Europas. Aachen, Lüttich, Maastricht und die Euregio Maas Rhein" von Godehard Hoffmann mit Fotografien von Robert Janke, Michael Jeiter und Florian Monheim. Greven Verlag, Köln 2003. 176 Seiten, 190 Abbildungen. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-7743-0334-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn künftig Landräte und Bürgermeister des Dreiländerecks an Maas und Rhein (recte: Euregio Maas-Rhein) in die Verlegenheit kommen, Bücher verschenken zu müssen, werden sie vermutlich zu diesem greifen: Besser, politisch korrekter und steifleinerner zugleich wird man die neuentdeckte uralte Region kaum zwischen zwei Buchdeckeln präsentieren können. Schon der Schutzumschlag zeigt, drittelparitätisch, die opportunen Tableaus der drei Kapitalen: Aachen, Lüttich, Maastricht. Die damals vielbesuchte Kunstausstellung "Rhein und Maas" in Brüssel und Köln vor dreißig Jahren hatte noch keinerlei Hintergedanken. Sie sollte nur die alten wechselseitigen Verbindungen von Maas- und Rheinland offenlegen, von dem aus seit Karl dem Großen die Kunst des Abendlands bereichert worden war. Doch seit das politische Zentrum Deutschlands in die Reichshauptstadt des Kaisertums zurückgekehrt ist und das Rheinland als Randlage neu definiert, besinnt sich die Region "im Herzen Europas" mehr als zuvor auf ihre eigene Substanz. Mit diesem Werk, das sich ganz aufs Repräsentative verlegt, stilisiert sie sich gar zum "Modellfall für Europa". Dabei tritt sie freilich auf, als habe sie einen preußischen Ladestock verschluckt. Die glanzvollen Fotografien bekannter Architekturfotografen, allesamt mit Shift-Objektiven ins auch politisch Lotrechte gebracht, haben zuweilen die Anmutung von teuren Immobilienkatalogen. Umgekehrt ist das genau das, was das Buch will. Es ist ein Referenzwerk für Kunst, Geschichte, Städtebau in der Region. Für den Benutzer ist es in leserfreundliche neunundzwanzig Kapitel gegliedert, die teils in Kunstepochen, teils in Sonderthemen wie die Karlsverehrung im Mittelalter und die beiden Weltkriege, überwiegend freilich regional gegliedert sind. Der Kunsthistoriker Godehard Hoffmann führt als Autor mit sicherer Hand durch die seit 1976 sogenannte "Euregio", die erstaunlicherweise bis in die Voreifel reicht, behandelt die bekannten Kapitalen wie Bad Münstereifel und Roermond, aber übersieht auch nicht das kleine, weiße Thorn im Grenzgebiet der Niederlande.
mbe
"Die Kunst im Herzen Europas. Aachen, Lüttich, Maastricht und die Euregio Maas Rhein" von Godehard Hoffmann mit Fotografien von Robert Janke, Michael Jeiter und Florian Monheim. Greven Verlag, Köln 2003. 176 Seiten, 190 Abbildungen. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-7743-0334-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main