Dieses Buch weist erstmalig in dem Gesamtwerk von Ernst Cassirer eine Ästhetische Theorie nach und kann so eine Lücke in der Forschungsliteratur schließen. Doch steht diese Ästhetik nicht isoliert da, sondern wird der zweiten originellen These entsprechend als Bestandteil einer biografisch bedingten kulturphilosophischen Fragestellung nachgewiesen. So repräsentiert diese Arbeit zum ersten Mal eine kunstästhetische Perspektive, die Cassirer, sowohl aus seinen profunden Kenntnissen der Geschichte der Kunsttheorie von Platon bis zur Gegenwart - die auch das Schöne und das Erhabene zu thematisieren weiß - als auch aus der produktiven Auseinandersetzung mit Goethe, Kant, Schiller, Benedetto Croce, Adolf von Hildebrandt, Konrad Fiedler, Aby Warburg und Heinrich Wölfflin, gewinnt. Darüber hinaus sorgt ein Exkurs in diesem Buch dafür, die Unvereinbarkeit von Cassirers Ästhetischer Theorie mit Heideggers Kunstwerkontologie darzulegen und Ähnlichkeiten zu Adorno vorzustellen. Außerdem wird die Modernität seiner Kunstauffassung im Vergleich zur aktuellen Ästhetikdebatte eines Welsch, Seel, Paetzold u.a. aufgezeigt. Eine Studie mit neuen Einsichten also, die das Bild Cassirers als einen offenen Kulturphilosophen auf dem Gebiet der Ästhetik.