Knapp 200 Baubeschreibungen veranschaulichen die reiche Baukultur im Urner Schächental und im unteren Reusstal. Den architektonischen und kunsthistorischen Schwerpunkt bilden 44 Sakralbauten: herausragende Barockkirchen und Wallfahrtskapellen mit überregionaler Bedeutung wie die Tells- und die Riedertalkapelle in Bürglen oder die Jagdmattkapelle in Erstfeld. Das Bandgebiet ist von einer landwirtschaftlichen Streusiedlung geprägt, von Hofstätten, Bauernhäusern und Stallscheunen. Die ältesten erhaltenen Bauernhäuser datieren aus dem 15. Jahrhundert. Das 17. Jahrhundert brachte einige Grossbauernhäuser mit repräsentativer Ausstattung, etwa das Bürgler Planzerhaus. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ergänzen Schulhäuser und Hotels die beschaulichen Dorfkerne. Letztere finden sich hauptsächlich am Knotenpunkt der Gotthardbahn in Erstfeld sowie entlang der Klausenstrasse. Herausragend ist hier das Hotel Posthaus Urigen im Schweizer Holzstil. Ein Ausflug in die alpine Wüstungsforschung veranschaulicht eindrucksvoll die ländliche Kulturgeschichte. Dem Abschluss der Urner Reihe entsprechend vervollständigt eine ausführliche Darstellung der Hoheitszeichen diesen Kunstdenkmälerband. Die Autorin Marion Sauter, Dr.-Ing. MA, Dozentin für Architektur- und Stadtbaugeschichte an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Studium der Architektur, der Kunst- und Architekturgeschichte und der Soziologie in Stuttgart und Karlsruhe. Promotion an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit zur Typologie der frühbarocken Jesuitenkirchen in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. 2008 bis 2015 Autorin des letzten Bandes der Kunstdenkmäler des Kantons Uri. Forschungsprojekte zur alpinen Archäologie (Wüstungsforschung), zu historischen Verkehrswegen und zur Kulturgeschichte der Urschweiz.