Viele unserer gegenwärtigen Fragestellungen betreffen die wirtschaftliche Entwicklung der Versorgung der Weltbevölkerung mit Grundnahrungsmitteln und die Friedenssicherung. Die bereits stattfindenden Bevölkerungsverschiebungen, Einwanderungen, Flüchtlingswellen und sozialen Verwerfungen, aber auch Integration und damit die Entstehung neuer Gesellschaften sind jetzt schon feste Größen in unserer Zeit. Die Rückschau in die Geschichte zeigt, dass es sich hierbei aber keinesfalls um eine moderne Erscheinung handelt. Einzelne Stammesverbände, aber auch ganze Völker waren im Laufe der Geschichte immer wieder gezwungen, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihre angestammte Heimat zu verlassen. Ein Volk in dieser langen Reihe von Wanderungen - von Pannonien nach Italien - waren die Langobarden. Neben den politischen Ereignissen geht es auch um Fragen der Akkulturation und Integration. Wie verhielten sich die langobardischen Einwanderer und Eroberer in ihrer neuen Umgebung? Wie reagierten die Einheimischen auf die fremde Sprache, Religion und Kultur der langobardischen Migranten? Die Langobarden hatten sich so gut in ihre italienische Umgebung integriert, dass sie ihre kulturelle Identität, ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Heimat im Norden verloren hatten. Sie sind gleichwohl das einzige unter den germanischen Wandervölkern, das nachhaltige Spuren in der Geschichte hinterlassen hat.
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