"Die Last der großen Hoffnungen" benennt ein für die Sozialpädagogik - wie für andere soziale und therapeutische Berufe - unausweichliches Problem. Aus Überzeugung und Einsicht in die Lebensbedingungen ihrer AdressatInnen wird SozialpädagogInnen heute eine ganzheitliche und alltagsnahe Arbeitsweise abverlangt. Dadurch werden aber zwei Gefahren vergrößert. SozialpädagogInnen mischen sich in das Leben ihrer AdressatInnen stärker ein, als von diesen gewünscht wird und für sie vertretbar ist. Sie werden in ihrer Berufsausübung dauernd mit Problemen konfrontiert, die sie nicht lösen können. Dieses Buch entfaltet zwei Strategien, um dieses Strukturproblem sozialpädagogischen Handelns bewältigbar zu machen. Die eine betrifft die Klärung der Beziehungen zwischen HelferInnen und AdressatInnen, für die psychoanalytische Ansätze herangezogen werden. Die andere konzentriert sich auf die Klärung der jeweiligen "Sache", um die es im sozialberuflichen Handeln geht, bzw. des Gegenstandsbereichs, in dem sozialberuflich Tätige mit ihren AdressatInnen kooperieren können. Der Autor entwickelt Kriterien und Regeln, die diese Klärung erleichtern.