Als er die Laube verlässt, ist Wolfgang Rinnebach 27 Jahre alt und hat sein Studium als Diplom-Volkswirt abgeschlossen. Die Holzlaube im Norden Berlins - ohne fließendes Wasser, nur mit einer Schwengelpumpe vor der Tür - war fast zwei Jahrzehnte sein fester Wohnsitz. Hier erlebte er die harten Nachkriegswinter mit vereisten Fensterscheiben und starr gefrorener Wäsche auf der Leine im Garten. Hier lässt er im Sommer die Gänse hinaus auf den schmalen Kolonieweg, wo sie im Tiefflug zu den Wiesen am Packereigraben starten, zur Freude der Jungen immer bedrohlich nahe an den Erwachsenen vorbei. Und hier lernt er den Inhalt des Kleinen Plumsklos zu vergraben, Hühner zu schlachten und den Kaninchen das Fell abzuziehen. Von hier geht er vor der Schule zum Messdienst in die Kirche, weil es dafür ein gutes Frühstück gibt. Und als er groß genug ist, weckt ihn die Mutter täglich halb sechs, damit er ihr beim Austragen der Zeitung hilft.Nach dem frühen Tod der Mutter lebt Wolfgang Rinnebach mit seinen Brüdern weiter in der Laube, bis sie alle flügge sind. Erst 1962 zieht er aus, um zu heiraten. Die Gartenkolonie muss einem der großen Westberliner Neubauvorhaben der 60er Jahre weichen. Zurück bleiben die humorvollen Episoden aus einem ungewöhnlichen Leben in Deutschland in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
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