EGLE. Wieso! Anstatt daß wir zusammen spielen, Daß Amors Schläfrigkeit bei unserm Lachen flieht, Beginnet deine Qual, wenn dich dein Liebster sieht. Nie war der Eigensinn bei einem Menschen größer. Du denkst, er liebe dich. O nein, ich kenn ihn besser; Er sieht, daß du gehorchst, drum liebt dich der Tyrann, Damit er jemand hat, dem er befehlen kann. AMINE. Ach, er gehorcht mir oft. EGLE. Um wieder zu befehlen. Mußt du nicht jeden Blick von seinen Augen stehlen? Die Macht, von der Natur in unsern Blick gelegt, Daß er den Mann entzückt, daß er ihn niederschlägt, Hast du an ihn geschenkt und mußt dich glücklich halten, Wenn er nur freundlich sieht. Die Stirne voller Falten, Die Augenbraunen tief, die Augen düster, wild, Die Lippen aufgedrückt, ein liebenswürdig Bild, Wie er sich täglich zeigt, bis Bitten, Küsse, Klagen Den rauhen Winterzug von seiner Stirne jagen. AMINE. Du kennst ihn nicht genug, du hast ihn nicht geliebt. Es ist nicht Eigensinn, der seine Stirne trübt; Ein launischer Verdruß ist seines Herzens Plage Und trübet mir und ihm die besten Sommertage; Und doch vergnüg ich mich, da, wenn er mich nur sieht, Wenn er mein Schmeicheln hört, bald seine Laune flieht.
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