Die Müllerstochter Henriette wird tot unterm Mühlrad der Löbau gefunden. Alle gehen von Selbstmord aus, nur der Arzt Cornelius Waldeck glaubt nicht daran. Kurze Zeit später wird die Schankmagd Gertrude an der gleichen Stelle gefunden und diesmal ist Cornelius nicht mehr der Einzige, der an Mord
glaubt. Gertrudes Freundin Mathilde und der wandernde Müllergeselle Jakub denken genau so, denn welchen…mehrDie Müllerstochter Henriette wird tot unterm Mühlrad der Löbau gefunden. Alle gehen von Selbstmord aus, nur der Arzt Cornelius Waldeck glaubt nicht daran. Kurze Zeit später wird die Schankmagd Gertrude an der gleichen Stelle gefunden und diesmal ist Cornelius nicht mehr der Einzige, der an Mord glaubt. Gertrudes Freundin Mathilde und der wandernde Müllergeselle Jakub denken genau so, denn welchen Grund sollten die Frauen gehabt haben, sich umzubringen? Sie beginnen, die richtigen Fragen zu stellen: Was hatten die Mädchen gemeinsam und wer wollte sie aus dem Weg haben?
Der Junggeselle Dr. Cornelius Waldeck ist als Figur sehr sympathisch und glaubhaft. Er sorgt sich um seine Patienten und ist nicht auf den Mund gefallen. Im Privatleben ist er allerdings einsam und weiß nicht so recht, wie er sich seiner Angebeteten erklären soll – also himmelt er sie etwas ungeschickt aus der Ferne an.
Jakub, ein böhmischer Müllergeselle auf Wanderschaft, wollte eigentlich nicht lange im Ort bleiben, aber dann verguckt er sich in die Schankmagd Mathilde und auch in der örtlichen Mühle nimmt man ihn gern auf.
Mathilde kommt zu Beginn sehr vorsichtig, fast unbedarft rüber. Später dann eher forsch und intelligent, irgendwie zwiegespalten und deshalb nicht so richtig glaubhaft. Ihre Sprache wirkt leider oft gekünstelt, nicht wie die einer Magd.
In „weiteren Rollen“ gibt es noch den Grafen Adrian, der sich selbst als großen Maler sieht und in seiner arrangierten Ehe unglücklich ist, seine einsame depressive Kindfrau Josephine und deren resolute Magd Berta.
Waldeck, Jakub und Mathilde ermitteln mehr oder weniger gemeinsam, was die Mädchen außer ihrer Todessart verbunden hat. Als nach und nach jeweils ein persönliches Stück der Toten auftaucht, gibt es bald auch genügend Verdächtige. Den Kriminalfall an sich fand ich sehr spannend, aber „das Drumherum“ war nicht immer ganz stimmig. Zudem war das Ende zu überstürzt und zu viel auf einmal. Kurz vor Ende des Buches wurde plötzlich noch ein Wilddieb gesucht, dass fand ich irgendwie störend und nicht wirklich notwendig, es sei denn, um Informationen zu verschleppen und den Leser nochmal zu verwirren.
Auch mit diesem Krimi beweist der Gmeiner Verlag wieder, dass er seine Bücher toll ausstattet. Mir gefällt das Cover sehr gut – es hat so ein bisschen was von „Heile Welt“. Das Wasser, die Mühle, es wirkt alles so friedlich, irgendwie besinnlich und beruhigend (im Gegensatz zum Kriminalfall). Das Coverbild findet sich auch innen im Einband und auf dem Lesezeichen.
Mein Fazit: Ein Buch und Protagonisten mit Entwicklungspotential, leider noch nicht ganz stimmig. Wobei ich nochmal sagen möchte, dass ich den Kriminalfall an sich sehr spannend fand, nur das Gerüst passte nicht immer.