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Am Beispiel des thüringischen Kaufmannes Esajas Stiefel (1561-1627) durchleuchtet das Buch die Probleme des religiösen Dissidentismus in der Frühen Neuzeit. Stiefel und sein Neffe Ezechiel Meth (1588-1640) vertraten einen äußerst sozialkritischen Spiritualismus, verbunden mit der Erwartung der in Kürze anbrechenden tausendjährigen irdischen Herrschaft Christi. Wiederholte Verfolgungen und Verhaftungen, letztendlich auch die angedrohte Todesstrafe, zwangen Stiefel zu vermeintlichem Wohlverhalten, mit dem er seine konspirativen Kontakte ebenso wie seine Publizistik tarnte. Im Kreise der…mehr

Produktbeschreibung
Am Beispiel des thüringischen Kaufmannes Esajas Stiefel (1561-1627) durchleuchtet das Buch die Probleme des religiösen Dissidentismus in der Frühen Neuzeit. Stiefel und sein Neffe Ezechiel Meth (1588-1640) vertraten einen äußerst sozialkritischen Spiritualismus, verbunden mit der Erwartung der in Kürze anbrechenden tausendjährigen irdischen Herrschaft Christi. Wiederholte Verfolgungen und Verhaftungen, letztendlich auch die angedrohte Todesstrafe, zwangen Stiefel zu vermeintlichem Wohlverhalten, mit dem er seine konspirativen Kontakte ebenso wie seine Publizistik tarnte. Im Kreise der Gesinnungsgenossen pflegte er eine alternative, die Standesschranken überschreitende Frömmigkeit.
Nicht wenige Zeitgenossen sahen in den Stifelisten und Methisten eine größere Gefahr als in den Rosenkreuzern oder den Weigelianern. Noch im ausgehenden 17. Jahrhundert, als sich radikale Pietisten auf Stiefel beriefen, wurden dessen Auffassungen bekämpft. Seine Lebensumstände und die seiner Mitstreiter rekonstruiert der Band auf der Basis weithin unbekannter Quellen.
Rezensionen
"Die Ergebnisse seiner ungewöhnlich dichten, sprachlich und stilistisch anspruchsvollen Darstellung, die eine vom Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt neu ins Leben gerufene Schriftenreihe begründet und für diese hohe Maßstäbe setzt, sind mannigfaltig und über die Geschichtswissenschaft hinaus bedeutsam. Ein gedankenreiches, zutiefst gelehrtes Werk wie das vorliegende, das Erträge jahrelanger Reflexion über die existentiellen Fragen und Zweifel eines homo religiosus der Frühen Neuzeit vorlegt, wird man in der Gegenwart lange suchen müssen."
Das Historisch-Politische Buch, 2008/4